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So, eigentlich haben wir den Pensacola-Trip schon hinter uns, und auch der Flug zurück über den großen Teich ist bereits getan. Zuende bringen müssen wir dies hier aber trotzdem noch..  🙂

Die Tage in Pensacola versprachen nichts allzu gutes. Zumindest, wenn man die verzweifelnden Blicke von uns auf den Wetter-Forecast sah. Es hatte uns volle Breitseite erwischt – Regen, und zwar nicht mehr aus Kübeln, sondern aus Kiesgruben! Es liefen Bäche über die Wiesen, die Straßenränder konnten das viele Wasser nicht mehr aufnehmen und mit dem Auto mußte man 2m vom Rand wegparken, um nicht knöcheltief zu versinken. Die Wolken hingen overcast (vollständig bedeckt) in 400 ft, was einer Höhe von nicht mal 120m entspricht – darunter zogen noch einige Nebelschwaden durch. Dazu war es im Anschluß der wilden Ergüsse extrem böig-windig und es wurde für die Verhältnisse der letzten knapp drei Wochen mit jetzt 13°C saukalt. Könnt ihr euch das vorstellen?!  😦

Was blieb uns übrig, als das Beste draus zu machen?! Zugegeben fiel das bei der atemberaubenden Gastfreundschaft und Fürsorge unserer Gastgeber Connie und Bill auch nicht allzu schwer, deprimierend war es dennoch, daß wir nicht mehr zum fliegen kamen. Aber hatten ja vorher auch schon immer Schwein gehabt..

Also fuhren wir am Dienstag Vormittag erst einmal ins „National Naval Aviation Museum“ in Pensacola, dort, wo die ganz großen Jungs alle herkommen, nämlich in direkter Nachbarschaft der Navy Trainingsbasis – verdammt geile Geschichte. Hier gab es einfach alles zu sehen, was sich um das Thema Navy dreht: alte Doppeldecker, Bomber, die Blue Angel-Jets, ausgestellte Cockpits, eine Memorial-Tafel aller der Navy hochgedienten Soldaten, Lieutenants, Majore und Generale, daneben Modelle von sämtlichen der Navy dienenden Flugzeugträgern (sogar mit lebensecht großen Nachbauten einiger Aufenthaltsräume und Requisiten). Ich lasse die Bilder für sich sprechen, denn mehr kenn‘ ich mich damit auch schon nicht mehr aus :D.

Am frühen Nachmittag trafen wir Connie und Bill wieder in einer genialen Burgerbrutze. Hier kam Kim endlich das erste Mal in den langersehnten Genuß eines 1-Pounders, den er auch ohne ein einziges Mal abzulegen verputzte. Alle Achtung! Domi schaffte seinen (kleineren) Burger auch heute das erste Mal vollständig, lief anschließend jedoch große Gefahr, daß er ihm wieder aus dem Gesicht fiel :D.

Wir bekamen von unseren beiden Gastgebern den Tipp, uns eine große Mall in Pensacola anzuschauen. Malls sind in den Staaten ein eigenes Thema, nicht zu vergleichen mit dem Münchner OEZ oder dem Salzburger EuroPark – das könnt ihr völlig vergessen! Wir ließen es uns nicht nehmen und gaben einige Groschen in den zahlreichen Shops aus..

Abends hatte Bill mit uns einen Anschlag vor: Er holte seinen fetten Grill hervor, sowas hab‘ ich noch nicht gesehen. Auf dem kredenzte er jedem von uns einen sagenhaft fetten Fetzen feinstes Fleisch, Connie gab ihre besten Baked Potatoes mit Sour Cream dazu und so hatten wir alle ein höchst schmackhaftes BBQ „the american way“. Wir erinnern uns alle noch gern daran zurück, wie wir alle mit vollen Tellern am Tisch versammelt saßen und jeder für sich zu kämpfen hatte. Man(n) wollt‘ es halt auch nicht stehenlassen, war es doch zu zart und selten köstlich gewesen.

Den Abend über hatte uns die Couch alle fest im Griff..

Mittwoch fuhren wir nach Alabama in eine weitere Mall, die wirklich alles bisherige übertraf. 160 Stores!! Calvin Klein, Aéropostale, Hurley, Nike, Adidas, Hollister, der gute alte GAP, Boss, Prada, Tommy Hilfiger, Gun Shops, Black&Decker, Toys’R’Us… alle warn se da!! Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen.

Am Donnerstag sollte es erstmals wieder Wetterbesserung geben. Als wir morgens aufwachten, überraschte uns wieder strahlend blauer Himmel, jedoch war es jetzt sauwindig mit teils unanständig kräftigen Böen bis zu 26 kt in der Spitze und wie schon erwähnt „saukalt“ geworden. Jaaa, ihr Deutschen meckert jetzt, wenn ich von 13°C spreche, aber wenn man die Wochen zuvor nur mit 35°C verwöhnt war, ist das eben mal was anderes :). Na jedenfalls zog das Tief der letzten Tage immer noch Richtung Osten ab und hing somit genau auf unserer Route – bis St. Augustine also keinerlei Durchkommen, auch wenn es hier schon so gut aussah :(.

Mittags machten wir der traurigen Lage ein Ende, packten uns Bill’s schwarzen Benz und ballerten auf der Interstate 10 West durch Alabama, Mississippi und Luisianna nach New Orleans, wo wir am frühen Nachmittag im berühmten French Quarter auch aufschlugen. Eigentlich hatten wir Sensationstouris uns noch etwas mehr Verwüstung erhofft :D, wurden aber zumindest auf den Ein- und Ausfallstraßen sehr positiv überrascht, wie sich die Stadt nach dem verheerenden Sturm „Katrina“ wieder schmuck gemacht hatte. Vielleicht warn wir auch einfach nur am falschen Ende der Stadt..

Freitag dann war Aufbruchstimmung angesagt: aufstehen um 7:30h, die 7 Sachen packen, ein Bagel mit Erdnußbutter frühstücken und ab ging es zum Flughafen. Wetter unverändert wie gestern, aber halt bis St. Augustine durchgehend wieder klar – perfekt für uns!

Einzig der Wind machte uns ein wenig Bauchweh, beim Abflug über die RWY 27 blies er uns jedoch direkt auf die Nase und machte somit keine Probleme. Domi und Fritz hatten mit ihrer N-25513 jedoch kleinere Startprobleme. Die Batterie hielt dem Kälteschock nicht stand und weigerte sich, Startstrom zu liefern :D. Die Jungs vom Vorfeld waren aber gleich zur Stelle und zwangen sie mittels Starthilfe, den Anlasser doch noch drehen zu lassen. Nette Kerle da, echt!

Wir wollten wieder mit Flight Following zurück nach KSGJ, und mit dem furiosen Rückenwind sollte es bis zur Ankunft eine geschlagene 3/4 Std. kürzer dauern als auf dem Hinflug. In der Regel macht die Cessna 150/152 bei einer CruisePower von 2150-2300 RPM eine Reisegeschwindigkeit von 80-85 Knoten, was ca. 150-160 km/h entspricht. Klingt nach nicht wahnsinnig viel, wenn man aber bedenkt, daß man in der Luft praktisch immer den kürzesten Weg nimmt und vor einem keine LKWs rausziehen :D, die einen zum bremsen zwingen, eine im Grunde genommen doch ganz akzeptable Geschwindigkeit für eine Stundensammler-Maschine, wie wir sie brauchten. Na jedenfalls kamen wir mit massivem Tailwind auf stolze 130 Knoten (240 km/h!!!), den Unterschied konnte man also spüren :)!

Nach einem wieder unspektakulären Tankstopp, wieder in Quincy (K2J9), ging es unverzögert weiter. Außer, daß die Tankpumpe anfangs nicht funktionierte und wir kurzen Schiss hatten, hier keinen Sprit zu bekommen und auf einen anderen Platz auszuweichen hatten. Es kam aber gerade ein Techniker, der sich das ansah und reparierte. 6 Gallonen pro Seite draufgeschüttet – weiter ging’s!

Nach dem Abflug meldeten wir uns schließlich wieder brav auf Tallahassee Approach 128,7 MHz für Flight Following zur Homebase KSGJ an. Wir wurden mehrmals auf andere Frequenzen ergo Controller übergeben, um den Nordteil Florida’s passieren zu dürfen. Kim und ich unterhielten uns dazwischen meist über all die Erlebnisse, die wir hier hatten und wie rückblickend schön und angenehm das alles hier eigentlich war. Plötzlich fiel mir auf, daß die Displayanzeige unseres Funkgeräts keine Frequenz mehr anzeigte. Wir machten es aus, an, aus, an, aus, an……. nichts. Wir baten beim Controller um kurzen „Radio Check“ („hörst Du uns?“), merkten aber schon, daß daraus nichts wurde – die Leitung schien tot. Hatte es uns doch mitten im Flug das Funkkasterl zerschossen, nicht zu fassen!? Sicherungen etc. wurden alle noch geprüft, vergeblich. Kurz gesagt hatten wir zwar keine Lösung, aber wir bewunderten das Problem :D!

Dumme Sache also, wenn man plötzlich keine Verkehrsinformationen mehr erhält, über die man vorher noch sehr dankbar war. Erschwerend kam noch hinzu, daß bis KSGJ noch gute 1:15 Std. (160 NM ~ 300 km) vor uns lagen :(. Jetzt auf einem nahegelegenen Platz runterzugehen hätte zwar einerseits Sinn gemacht, andererseits wären wir dann irgendwo im Nirgendwo wieder einmal gefangen gewesen. Ausgeschlossen also, diese Möglichkeit!

Ich hab‘ euch in einem der älteren Beiträge schon mal so ungefähr erklärt, wie ein Transponder (kurz: XPDR) funktioniert – ihr erinnert euch?! 4-stelligen Code (sog. „Squawk“ – Sq.) zwischen 0 – 7 eingeben -> Übermittlung des Codes an den Controller am Boden -> Anzeige von Standort, Heading, Speed und Höhe -> Möglichkeit, uns vom Boden aus zu lotsen etc. – dämmert’s?! Es gibt bestimmte Fälle, für die man am XPDR einen Squawk rasten kann, der dann dem Controller eine gewisse „Message“ überliefert – tolle Sache, wie Kim und ich rausfinden durften! Sq. 7500 z.B. gibt an, daß das Flugzeug entführt wird, die gedankliche Sprachbrücke dazu lautet „Seven-Five, Men with knife“; Sq. 7600, wenn das Funkgerät ausgefallen ist, gibt’s auch als bayrischen Merksatz „Seven-Six, I hear nix“ :); zu guter Letzt Sq. 7700 für Notfälle mit Absturzgefahr „Seven-Seven, stairway to heaven“.

In unserem Fall entschieden wir uns also für die goldene Mitte, Sq. 7600. Damit wurde der Controller am Boden blinkend auf unsere Taubheit aufmerksam gemacht und hat von nun an also die Aufgabe, uns entweder sämtlichen Traffic vom Hals zu halten, oder aber uns ein paar Abfangjäger der U.S. Air Force raufzuschicken, die dann mal kurz nach dem Rechten sehen :D. Letztere Variante wäre zwar die mit Abstand coolere gewesen :), hätte aber auch ganz schön teuer werden können. Da man unter solchen Bedingungen im Normalfall keine kontrollierten Plätze mehr anfliegen sollte, um nicht unnötig Aufsehen zu erregen und die Sicherheit des kontrollierten Luftraums zu gefährden, sollte man eher Ausschau nach einem unkontrollierten Platz halten – wo es nicht weiter stört – hier ist man ja eh für alles selbstverantwortlich oder, in Fliegersprache ausgedrückt, „At own discretion – nach eigenem Ermessen“. Palatka (K28J) lag hier natürlich am nähesten von St. Augustine entfernt, 15 mins. Flugzeit hätte man zur Not auch noch mit dem Auto fahren können. Noch war es aber ein weiter Weg bis dort hin und wir mußten erst einmal mit anderen Problemen fertig werden.

Dort oben in der Luft war die Netzabdeckung von Kim’s Handy nicht gerade prickelnd. Wir versuchten Domi zu erreichen, der ca. 10 mins. vor uns sein mußte. Dauerte natürlich ewig, bis man mal eine SMS durchgeschickt hatte. Er teilte uns dann ebenfalls nach einiger Weile mit, daß man sich hier auf Jacksonville Approach schon Gedanken um uns gemacht hatte und nach einer Möglichkeit suchte, uns zu erreichen und ob irgendwer in unserer Nähe sei, um uns abzufangen – muß spannend gewesen sein. Schade, daß wir’s nicht gehört haben :). Domi erklärte sich beim Controller dann bereit, für ihn per SMS zu dolmetschen 😀 und gab uns wichtige Informationen für den Rest des Fluges wie z.B. aktive MOAs (Military Operating Areas), die wir unter keinen Umständen durchfliegen durften. Andernfalls hätte man uns definitiv abschießen können..

So managte Domi „Multitasker“ per SMS und Funk, daß wir weiter nach KSGJ fliegen durften und er und Fritz uns kurz vor der Kontrollzone abfingen. Abfangen bedeutet, daß sich eine Maschine vor eine andere setzt und ein paar Mal deutlich mit den Flügeln wackelt, womit die hintere Maschine verpflichtet ist, ihr zu folgen. So machten wir es und die Jungs lotsten uns zum Anflug auf die RWY 31, während uns der Tower allen weiteren Verkehr vom Leibe hielt (auch hier müssen die Funksprüche echt der Brüller gewesen sein wie uns Domi erzählte, zu schade wirklich..). Wir landeten mit Böenspitzen bis zu 30 Knoten (!) kurz hinter den anderen und taxelten auch am Boden brav im Entenmarsch zum Vorfeld hinterher, hielten jedoch noch einmal kurz vor’m Tower an, um uns unten an der Gegensprechanlage für die Assistenz zu bedanken.

Damit war der Pensacola-Trip auch endlich abgeschlossen. Landung nach 3:15 Std. auf der Homebase. Es war unanständig bockig da oben, so nennt man das, wenn es einen aufgrund von Winden und Turbulenzen ständig durchschüttelt und man seine Mühen hat, die Höhe halbwegs gut zu halten. Eigentlich hatten wir noch den ganzen Nachmittag Zeit, um noch ein wenig weiterzufliegen und die restlichen Stunden zu sammeln. Hatten auch ursprünglich noch eine kleine Abschlußrunde zu unseren stets treuen Trip-Begleitern Gainesville (KGNV) und Palatka (K28J) vor. Da wir es mit dem Funkausfall jedoch für ein Zeichen des Himmels hielten, zogen wir hiermit einen Schlußstrich, packten bei Florida Flyers unsere Sachen und machten uns immer noch leicht verwirrt auf den Heimweg, um die Bude auf Vordermann zu bringen und schon mal beim Sachen packen anzutreten.

Abends verabredeten wir uns noch mit Bettina und Klaus in einer Musikkneipe auf ein paar Feierabendbierchen. Die beiden managen neben Ana (am Wochenende) so den alltäglichen Ablauf in der Schule am Counter, sind stets hilfsbereit und wirklich ein süßes Paar :). Grüße an euch, ihr lest bestimmt mit!? Wir erzählten von Hinz und Kunz, unserem schrägen Trip nach Key West, die Woche in Pensacola, von zerplatzten Reifen (ganz am Anfang mir und Kim passiert), leeren Batterien, vereisten Vergasern und streikenden Funkgeräten und einigen weiteren Anekdoten unseres Lebens und hatten so einen rundum spaßigen, lustigen und humorvollen Abend. Wir werden’s vermissen.. 😦

Das war wohl der mit Abstand längste und zugleich aber auch vielseitigste Bericht in unserem Blog.. wer jetzt noch wach ist, darf unsere Trip-Bilder genießen :).. die übrigens morgen mit einem Update kommen *g*!

Happy landings

M.

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Nach dem Tagesausflug nach Venice war es so weit, wir packten abends noch all unsere Sachen zusammen und checkten die Spritpreise für die Tankstopps unterwegs. Auch hier mußten wir wieder einige Preisschwankungen feststellen. Wenn man sich also nicht zwingend aus sonstigen Gründen auf einen bestimmten Platz festzulegen hat, sollte man den Steuerkurs ruhig ein paar Grad links oder rechts wählen, wenn man dadurch zu einem billigeren Platz kommt.

So also auch bei uns geschehen und wir änderten die ursprüngliche Route über Valdosta nun auf Quincy (K2J9, unkontrolliert), was ca. 10 NM nordwestlich von der Hauptstadt von Florida – Tallahassee – lag. Ein traumhaft schöner kleiner Platz, sehr gepflegt und irgendwo im Nirgendwo. Taxiways gibt es keine, also rollt man nach der Landung einfach von der Piste ab ins Gras, englisch geschnitten und fast so glatt wie Asphalt. Rundherum nichts als Bäume und ganze Wälder, zwischendrin nur ein herausgehauenes Loch, worin dieser Platz liegt, komisch von oben anzusehen. Aber beim Sprit gab es nur 10 ct/gal. draufzuzahlen und da wir die einzigen Piloten am Platz waren, konnten wir einige Zeit lang die dortige Stille genießen, bevor es wieder in die brummigen Cessnas und damit zurück in die Luft ging.

Wie schon auf dem Weg hierher, erbaten wir nach dem Abflug auf der 14 mit folgendem Rechtsturn wieder Flight Following auf Tallahassee Approach, mit einer Höhe von 6’500 ft. Rund eine halbe Stunde nach Abflug mußten wir dann eine kurze Wolkenfront überfliegen, die sich unserem Weg gerade entgegenschob. Eigentlich nichts schlimmes. Eigentlich..

Kim und mir wurde in unserer bisherigen Pilotenkarriere nun zum ersten Mal die Ehre einer Vergaservereisung zuteil, die uns just in dem Moment ereilte, als wir gerade über die Wolkendecke fliegen wollten. Bevor wir nun gesagt bekommen, das Überfliegen von Wolken wäre illegal, dem muß ich abwinken: In den USA ist VFR „on top“ absolut erlaubt und per Überwachung eines Controllers auch keinerlei Behinderung. Ganz anders zu Europa. Wie dem auch sei..  😦  plötzlich und nichtsahnend begann unsere Cessna plötzlich zu husten und zeigte einen deutlichen Drehzahlabfall und damit einhergehende Leistungsreduzierung auf. Natürlich denkt man in diesem Moment an alles mögliche, was denn nun sein könnte. Da wir das Gemisch in dieser Höhe vorbildlich verarmt hatten, kam uns zuerst dies in den Kopf, woraufhin wir erst einmal versuchten, wieder mit voll reichem Gemisch zu fliegen – keine Reaktion. Vergaservorheizung (Carburator Heat) hinzugeschalten (gezogen), stieg die Drehzahl dann wieder an, kam aber trotzdem nicht auf volle Leistung. Nach einer halben Minute vllt probierten wir es wieder, ohne Vorheizung zu fliegen, worauf uns die Maschine dann direkt abstarb und wir sie gerade noch am Leben halten konnten, indem wir die Carb. Heat wieder zogen. Diese Art von „Engine Failure“ ist freilich auch Teil unseres Ausbildungsprogramms, jedoch dort immer mit Fluglehrer und immer nur simulated, d.h. es wird nie wirklich die Zündung ausgeschalten, sondern nur mit Leerlaufdrehzahl simuliert. Wenn man das jedoch einmal live und ohne Spaß erlebt, geht einem schon etwas mehr die Pumpe. Die Höhe war ja super und es hätte für einige Zeit an Segelflug gereicht, ganz wohl war uns bei der Sache jedoch trotzdem nicht und während Kim nach einem Ausweich-Flugplatz in der Nähe im GPS suchte, begann ich schon mal, den Controller auf unser Problem hinzuweisen und die Änderung unseres Flugplans zu beauftragen. Noch dazu mußten wir zusehen, wie wir durch die Wolken da wieder runterkommen konnten, damit wir auch nach einem ggfs. erforderlichen Notlandefeld Ausschau halten konnten. Wir hatten Glück und fanden ein ansprechend großes Loch, wo wir mit moderater Sinkrate durchstechen konnten und waren nicht sehr amused, als wir unter uns nichts als Wald sahen – keine Chance, irgendwo sauber landen zu können! Die andern beiden – Domi und Fritz – hatten im Funk natürlich davon mitbekommen und änderten ebenfalls ihr Routing, um uns zu folgen. Auch hier war die plötzliche Kursänderung überraschend gekommen.

In der Nähe befand sich der erst im Mai eröffnete große Flughafen North-West Florida / Panama City Intl. (KECP), auf dem wir sofort einen Straight-In-Approach für die 16 bekamen und zum Vorfeld rollten. Als wir den Motor abstellten und festen Boden unter uns hatten, waren wir erst einmal ziemlich erleichtert von dem Schock. Wir fanden ein paar coole ältere Piloten dort, denen wir das Problem schildern konnten und die uns unseren neuen Kollegen „Keith“ vorstellten. Keith ist selbst Privatflieger und schon seit Jahren mit der Luftfahrt verbunden, hat selbst Flieger und weiß daher auch um die ein oder andere Lösung bestens bescheid. Dummerweise mußten wir erst noch einige Zeit lang auf ihn warten, bis er schließlich Zeit für uns hatte. So lange machten wir es uns im FBO von Shelt-Air mehr oder weniger gemütlich, tranken Wasser und aßen einige Tüten vom salzigen gratis Popcorn als Schocktherapie. 🙂 Keith rollte dann mit Kim in der Maschine ein wenig am Vorfeld umher und stellte ein paar Dinge an der Maschine ein, drehte sie mal hoch, checkte die zwei Zündkreisläufe, verarmte das Gemisch, um die Kerzen mal ordentlich heiß und frei zu brennen und siehe da, die kleine Cessna lief anschließend so weich und geschmeidig wie noch nie zuvor. Wir waren sehr erleichtert und hatten für diesen Service noch nicht einmal mehr als zwei warme Händedrücke zu bezahlen. Amazing, thanks Keith, you saved our day! 😉

Nach fast 3 Stunden Festsitzen in Panama ging es entland der Coastline wieder weiter westlich in Richtung Pensacola, was wir kurz darauf auch schon erreichten und auf dem Platz Pensacola Regional (KPNS) landeten.

Dort wurden wir von Kim’s Freunden, Connie und Bill (einem echten, liebenswerten amerikanischen Ehepaar) abgeholt, um in bestem Anstand mit schwarzem Mercedes E-320 und S-550 zur nächsten Burgerbrutze kutschiert zu werden. Das „McGuire’s“ ist der vermutlich berühmteste Irish Pub in der ganzen Stadt, ein wirklich toller gemütlicher Laden, mit netter Bedienung, gutem Essen (20 verschiedene 3/4 lbs. Burger für je 9,99 $!) und einer einzigartigen Raumgestaltung. In diesem Pub kleben Trinkgeld-Dollarscheine im Wert von geschätzten 1,2 Millionen Dollar!!! Wohin man sieht, die gesamte Decke und nahezu alle Wände sind damit vollgepflastert. Wie schräg!!!  😀

Danach ging es erst einmal nach Hause, Connie und Bill sind die wohl besten und freundlichsten Gastgeber die man sich nur vorstellen kann. Nach unserem Halbtagestrip im Flieger wusste sie genau, was wir nun bräuchten und servierten uns auf der Terrasse erst einmal einige Biere und kalte Getränke für die Non-Alcoholics unter uns..

Umso schneller war dann dieser erste Abend in Pensacola auch vorbei und wir fielen alle ziemlich im Arsch ins Bett.

Gestern bekamen wir dann die E-Klasse zur Verfügung gestellt, um unsere Sachen zu erledigen, was wir eben so vorhatten. Zuerst ging es nach Pensacola zum Naval Aviation Museum, ein absolutes Must-See! Wir verbrachten einige Stunden darin, sahen unzählige Flugzeuge und weitere Zeitzeugen der Geschichte der Luftfahrt und der Weltkriege, der Raumfahrt, der Flugzeugträger und in erster Linie auch der „Blue Angels“, die hier stationiert sind und die wir ja vor zwei Wochen schon in Jacksonville auf der Airshow gesehen hatten. Es war toll hier, hier sollte jeder mal vorbeigeschaut haben! Der Eintritt ist sogar gratis..

Anschließend fuhren wir wieder mal in eine riesengroße Mall, überhaupt die größte aller bisher besuchten. Ich hasse diese Läden, wirklich! Ich schwör’s, das war der absolut teuerste Urlaub aller Zeiten :D, jetzt aber sind wir für alle Zeiten mit Klamotten und Schuhen gerüstet ^^.

Der Abend fand seinen Ausklang zuhause und Bill lud uns zu einem BBQ zuhause ein. Ich war verdammt froh, mal etwas anderes als Burger zu essen – die sind halt auch so verlockend ständig. Bill packte seinen riesigen Grill auf der Terrasse aus und zauberte jedem einen fetten Fetzen Fleisch, genau auf die Minute gebraten, auf den Teller, dazu gab es Connie’s famous Folienkartoffeln mit SourCream – man hätte sich reinlegen können!!  🙂

Theoretisch war also für heute – nein halt, in Europa ist es ja schon Donnerstag – also für Mittwoch die Rückreise geplant. Jedoch kam gestern ein ziemliches Sauwetter über uns herein, und heute morgen schon schüttete es in Strömen, was nur runterging. Weltuntergangsstimmung draußen, Nebel- und Regenschwaden und die Straßenränder voll mit Wasser. Noch nicht mal ein Fisch wär‘ freiwillig vor die Tür geschwommen :D. Für uns bedeutete das also keinerlei Chance auf sicheren Rückflug – wir mussten hier bleiben.

Den Tag brachten wir dann schon rum. Wir nahmen uns wieder den schicken schwarzen Benz mit den beigen Ledersitzen und fuhren nach Alabama. Sehr geil dort. Und wieder mal ein riesiges Outlet-Center mit knapp 160 Stores von Aéropostale und GAP bis hin zu Black&Decker und weiteren großen Brands. Diesmal jedoch bewies ich „Stehvermögen“ und widerstand der zuckersüßen Shopping-Versuchung :).

Nach all der Anstrengung ging es hungrig zu einem Laden um die Ecke, dem „Lambert’s“. Ich war sehr froh, neben den täglichen Burgern hier mal ein wenig Abwechslung vorzufinden. Mal abgesehen davon braucht man hier eigentlich überhaupt nichts zum essen bestellen, weil einem sowieso minütlich irgendwelches Fingerfood gratis serviert wird. Der eigentliche Grund, hierher zu kommen, ist aber, daß ebenso minütlich ein Herr mit ’nem riesigen Brotkorb durchläuft und es einem aus weiter Entfernung zuwirft, wenn man ihm Nachschub signalisiert. Extrem peinlich also, wenn man nicht fängt und das Brot am Boden landet. Dann wirft er eben das nächste. Toll schmeckt aber alles da!

Das war’s dann wieder für’s erste, anbei einige Fotos vom Trip. Der Rest folgt bei der Rückreise in einem zweiten Teil.

M.

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Picture of the day

Veröffentlicht: 3. November 2010 in Allgemein

Chillen am Strand von Venice

M.

Vor zwei Tagen packte es uns nach Venice Beach. Nicht das, wovon immer alle reden das ist nämlich an der Westcoast (okay, ist unseres auch :)) von Kalifornien.

Also gegen 9h bei Florida Flyers aufgekreuzt, mußten wir leider noch ein bisschen warten da es mit einer Maschine ein kleines Problemchen hatte und wir die Wartung deswegen nochmal drüberschauen lassen wollten. Sofort einer da der sich das ansah, eine Lösung dazu fand und erledigt war die Sache, toll!

Wir kamen also leider erst etwas später los, hatten dann aber einen recht kurzweiligen Flug, wieder vorbei an John’s Villa, unserem neuen besten Freund 😀 und mit Flight Following weiter runter in den Airspace von Tampa, wo es dann etwas mehr zuging. In der Platzrunde von Venice (KVNC) hatte es zwei andere Flieger, also nicht zu viel und easy zum anfliegen. Ich machte vorher nur den Fehler und kippte mir während des Fluges zu früh meine eigens dafür mitgebrachte kühle Dose „Mountain Dew“ rein. Kann sich einer das beklemmende Gefühl vorstellen, wenn es kein Ausweg aus dieser Misere gibt? Im Auto ja alles klein Problem, doch ich wusste beim Blick auf’s GPS nun mal, daß der Knoten im Gemächt noch weitere 40 mins. zu halten hatte..  noch dazu der Druckanstieg im Sinkflug, der es nur noch schlimmer machte! Welch unermesslich große Folter das war. Gott sei Dank passte die Sache mit den anderen Maschinen in der Platzrunde dann, sodaß ich gleich einen „Straight In Approach“ (Geradeausanflug ohne weitere Einordnungsverfahren) ansagte – der Platz ist unkontrolliert. Zack, runter von der Bahn gerollt und den erstbesten Parkplatz am Vorfeld genommen, Motor aus und rausgesprungen bin ich aus der Kiste…   so schnell war ich sicher noch nie! Carl Lewis hätt‘ sich nach mir den Hals verdreht, das kann ich euch sagen! 😀

Aber das war auch nicht die Essenz des Venice-Fluges. Wir parkten die Cessnas anständig und latschten dann am Zaun des Flugplatzes entlang zum Meer, vllt so 12-13 mins. und schon waren wir am Strand. Wundervoll und für jeden nur zu empfehlen, der hier mal vorbeischauen will. Wir kamen eben auch schon auf Empfehlung hierher.

Der Strand ist wundervoll einsam, kaum Leute dort, linker Hand ein großer Steg auf den man rauslaufen kann (an dessen Fuße sie auch das berühmte „Sharky’s“ befindet), das Meer in strahlend-schönem Türkis und bacherlwarm, einfach toll zum baden und am Strand kann man(n) seiner Frau tolle Muscheln sammeln. Man hat also einen Mehrwert von diesem Ausflug :).

Leider war es ja wie vorhin erwähnt schon etwas später und wir mußten recht zügig die Heimreise wieder antreten. Also mit Flight Following auf der Tampa Approach- Frequenz in 7’500 ft wieder herrlich über den Wolken zurück nach St. Augustine, sportliche 2 Std. Flugzeit kann man schnell absitzen und kommt mit diesem Tag insgesamt auf knapp was über 4 Std., was ein sehr gutes Ergebnis bedeutet. Jedenfalls kann man in der 152er sehr gemütlich alleine fliegen, links sitzen, rechts die Füße ausstrecken, den rechten Arm auf der freien Sitzlehne ablegen, mit dem linken noch grade so lässig das Gouvernal festhalten und kleine Steuerimpulse geben und nebenbei dann Ausschau nach Verkehr und ein Ohr für Funksprüche abstellen. Schneller und gemütlicher kann ein Flug nicht rumgehen.

Anbei noch ein paar Fotos vom Trip, ab jetzt versuchen wir auch, nicht mehr nur langweilige Luftaufnahmen zu machen, sondern auch ein wenig das amerikanische Streetlife mit einfließen zu lassen..

Happy landings 🙂

M.

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Guten Abend,

so, heute Abend gibt es noch mal ein kleines Update auf dieser schönen Seite, nachdem es gestern fast wieder 200 Besucher gab. Gute Sache von euch 🙂 !
Der Tag heute verlief langsam. Irgendwann kam dann auch der Letzte von uns aus dem Bett, nach Badezimmerbesuch und kleinem Frühstück zog es uns dann zu den Florida Flyers. Dort angekommen stellte sich heraus, dass aufgrund eines Mißverständnisses wir unsere Reservierungen erst am Nachmittag hatten. Gut, schon scheisse, wenn man hier kein Telefon hat, denn auch die Freiminuten unseres hier gekauften Handys sind seit gut zwei Wochen aufgebraucht. Was keiner wusste: hier „kostet“ es auch Minuten, wenn man angerufen wird 😀 !

 

Gut, also Machinen ab 16.00 Uhr, blieb uns noch genug Zeit ein wenig in die Shopping Mall zu fahren, damit man ausnahmsweise mal etwas Geld ausgeben konnte. Schön, dass bald wieder Anfang des Monats ist 🙂 !

 

Nach Einkaufen und Speisen ging es dann wieder in die Flugschule. Da war bereits alles klar, nach kurzem Smalltalk mit unserem Freund und dem Chef der Schule Rainer (das Angebot mit der Cirrus steht noch, Rainer 😉 ? ) bestiegen wir also unsere beiden heißen Öfen und machten uns auf den Weg. Richtung Westen. Domi & Max auf der einen, Fritz und ich auf der anderen Maschine. Ausgemacht war „Ocala International“ (KOCF). Dort wollten wir runtergehen. Dass auf dem Weg noch der „Wohnsitz“ eines der wohl berühmtesten Scientologen, John Travolta lag, wussten wir. Ob wir ihn finden, wussten wir nicht, wollten aber danach Ausschau halten. Naja, bißchen mit dem GPS gespielt (ich liebe mein Garmin!) hatten wir ihn gefunden: „Greystone Airport“ (17FL). Und die Bude von Travolta, naja, die hätte auch ein Blinder mit dem Krückstock nicht übersehen können, denn der feine Herr muss zu Hause gewesen sein, jedenfalls stand seine dezente Boeing 707-138B vor der Haustür. Nein wirklich, sie stand VOR DER HAUSTÜR.

Also nachdem wir dann über seiner Hütte ein paar Kreise auf 1000 Fuss gezogen haben um Bilder zu machen und zu staunen, wurd’s uns dann irgendwann doch zu langweilig und wir haben ’nen Schuh gemacht. Landen geht auf diesen Privatplätzen leider nicht so einfach, wenn du da nicht wohnst. Naja, die Landung an sich schon, nur gibt’s danach wohl keine Startfreigabe mehr, und irgendwie hatten wir dann doch keine Lust die nächste Zeit erstmal bei John zu chillen 😉 ! Also ging die Reise weiter in Richtung Ocala. Keine zehn Minuten Flugzeit. Dort gelandet, geparkt, ausgestiegen, ins FBO, etwas zu trinken geschnorrt, kurz ausgeruht, wieder rein in die Flieger und Abflug.

 

Auf unserer Frequenz 123,47 hatten wir dann die gute Idee, doch mal etwas dichter bei einander zu fliegen und uns in der Luft zu fotografieren. Für geübte Piloten wie uns ja kein Problem, außerdem hat die Flugshow der „Blue Angels“ am vergangenen Wochenende ja bewiesen, dass dies gar nicht so schwer sein kann 🙂 ! Gesagt getan, immer genügend Abstand, etwas Nervenkitzel und tolle Bilder sind’s trotzdem geworden!
Der Flug ging von Ocala nach Gainesville, wo wir jeder vier Touch and Goes geflogen sind und von dort aus direkt nach St. Augustine. Denn die Sonne geht gegen Abend dann doch relativ schnell unter. Der Rest war unspektakulär.

 

Als wir dann wieder hier in der Bude waren beschlossen Domi und ich, dass wir noch ins Kino gehen. „Saw 3D“ kann man sich gut angucken, auch wenn die 3D Effekte, wie auch bei Jackass 3D, eher wenig und schlecht sind, sodass ich auf sie gern verzichtet hätte, hätte ich dadurch die 2 Dollar Aufschlag gespart. Gut, wer bekommt schon immer das, was er will!?

 

Das war’s von hier für jetzt. Paar Bilder gibt’s auch noch :)!

K.

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Hallo Leute!

Wir sind eben zurück von unserem Trip nach Key West, deshalb total erschöpft, hungrig und müde. Ich werde es daher heute versuchen, ein wenig kürzer zu machen, und lasse stattdessen ein wenig die Bilder für sich sprechen.

Gestern ging es früh morgens bei Sonnenaufgang in Richtung Süden. Fritz und Kim bestiegen die N-6135M, Domi und ich die N-4814Q.

Das erste Leg führte uns wieder vorbei an Daytona Beach, Cape Canaveral und Melbourne bis kurz vor Vero Beach, nach Valkaria (KX59). Zeitlich wären wir mit dem Tank locker noch weiter runter gekommen, jedoch hatten wir bei der Flugplanung nicht allzu hohe Ausgaben für Spritkosten etc. versucht zu berücksichtigen, weshalb uns nach knapp über 2 Std. dieser Platz hier mehr als recht kam, um nebenbei nochmal schnell eine Pause einzulegen. Valkaria ist ein toller Platz, mit zwei sich an einem Ende kreuzenden Bahnen ähnlich wie Gainesville, der Platz jedoch ist unkontrolliert und liegt quasi mitten in der Pampa. Die Runways sind großteils schon mit verdorrtem Gras durchsetzt und alles wirkt eben schon ziemlich runtergekommen und ungepflegt, die Atmosphäre jedoch ist halt eben der absolute Wahnsinn! Somit für uns ein absolutes Must-See auf der Strecke Richtung Süd-Florida. Das Avgas (spezielles Flugbenzin) war hier gleichteuer wie auf unserer Homebase in St. Augustine, die Gallone (3,78 ltr.) für 3,89 $. Hätten wir beispielsweise erst im total versnobten Ft. Lauderdale nachgefüllt, hätten wir pro Gallone hier über 7,60 $ gezahlt, die spinnen!! Nachzusehen gibt’s sowas auf einer recht übersichtlichen Seite im Web (www.100ll.com), die Flughafencharts dort sind allerdings für den Arsch, weshalb man die sich bei http://www.airnav.com oder http://www.skyvector.com holen sollte – alles kostenlos versteht sich. Schade, daß es sowas nicht auch bei uns in Europa hat. 😦

Weiter ging es nach Hollywood/North Perry (KHWO), was ca. 10 NM südwestlich von Ft. Lauderdale und somit noch vor Miami liegt. Der Sprit zum selbst betanken kostet hier 4,25 $ und war damit auch noch vergleichsweise günstig. Zudem ist der Platz an sich recht spannend, weil er über insgesamt 4 Pisten verfügt – 2 sich kreuzende Parallelbahnen. Das war schon ziemlich schick.. ihr seht es aber eh wieder unten auf den Charts markiert. Landung und Start jeweils auf der 09L.

Es gab noch eine kurze Wassertank und -ablasspause 🙂 im FBO von „Bobby’s Landing“ und wir genossen die kühle Luft der Klimaanlage – draußen war es heute unerträglich schwül-heiß und man konnte nur erahnen, was uns an unserem Ziel erwarten würde. Jeder von euch kennt das Gefühl, wenn einem bei solch einem Wetter die Finger anschwillen, daß man keine g’scheite Faust mehr machen kann..?!

Dies war also die letzte Pause und von nun an ging es non-stop weiter entlang der Coastline, hinunter an der Skyline von Miami vorbei, über riesige Flächen von Wohnblöcken, an 6-spurigen Highways entlang, dicke Villen, weiße Sportboote, blaues Wasser.. wie man es aus den Filmen kennt. Per Flight Following auf Miami Center 132,25 MHz wurde uns von einer überaus sexy-stimmigen Controllerin eine Höhe von 1500 Füßen bestätigt und man konnte somit alles ganz genau da unten anschauen – seeeehr geil! Es war unglaublich schön dort, gerne hätte ich hier einen day off verbracht. Sieht es bei uns in St. Augustine ja noch nicht so sehr nach Südstaat aus, macht es ein paar 100 Meilen weiter südlich schon eher den Anschein danach. Welcome to the sunhine State! 😀

Anschließend ließen wir als letztes Stück Festland noch Homestead hinter uns, um dann querab vom Everglades Nationalpark rüber auf den Anfang der Florida Keys zu wechseln. Das Wasser war hier so seicht, türkis-blau und sah schon von weitem herrlich warm aus. Einige Boote hatten das wohl auch schon mal versucht zu befahren und man konnte hunderte Spuren von aufgesetzten Bootsschrauben erkennen, weil der Wasserpegel zu ungünstigen Zeiten wohl doch nicht mehr ganz gereicht hatte. 😀

Ich weiß garnicht, wie sie alle heißen, all die Inseln. Es fing jedenfalls bei Key Largo an und ca. eine Stunde später kamen wir dann nach hunderten weiteren kleinen Inseln schlußendlich in Key West (KEYW) an. Da es dort auch keine Luftraumbeschränkungen mehr hatte, flogen wir in 1000 Fuß (~300m) und stellten aufgrund der brutal schwülen Hitze sogar die Fenster der kleinen Cessna aus, um in feinstem Karibik-Style (Kim’s Worte; ich hätte es Mantafahrer genannt ^^) mit den Ellbogen draußen dahinzudüsen und uns die frische Luft um die Nase wehen zu lassen 8).

Domi stellte nach über 6:30 Stunden Gesamtflugzeit eine astreine butterweich geflarete Landung in den Teer von Key West’s Runway 09, die verfügbaren 4801 x 100 ft. / 1463 x 30 m Landestrecke dürften dafür aber wohl auch mehr als ausreichend gewesen sein. 🙂

Anschließend fuhr uns ein total überteuertes rosa Taxi ins „Days Inn“ Motel, wir checkten ein und machten uns gleich wieder auf den Weg nach Downtown, wo wir hungrig in der famous Duval Street abgesetzt wurden.

Und wie kann man uns das auch glauben, wurde uns zufälligerweise an diesem crazy Wednesday die Ehre an der Teilnahme einer durchaus verrückten Party zuteil. Sie nennt sich Fantasy Party und findet jährlich vor Halloween statt. Den tieferen Sinn daran haben wir leider nicht ganz erkannt, jedenfalls war fast die komplette Duval St. ab 22h geschlossen, viele Menschen und vor allem Frauen trugen seeeeehr (!) knappe Outfits, hohe Pumps, High Heels oder Stiefel, trugen obenrum entweder nur einen BH oder gleich garnichts 😀 und verzierten ihre Oberweiten mit Bodypaintings. Kurz gesagt machte es schon einen ziemlich nuttigen Eindruck hier und das glaube ich war auch der Sinn dieser Festivität, nachdem die Prostitution in den Staaten ja weitgehend verboten ist. Wir hatten nichts dagegen und ich sag‘ mal so: uns gefiel’s! 🙂

So schlenderten wir die Straße einige Zeit lang auf und ab, besorgten uns Bier für 2 Bucks und schoßen auch noch ein paar Fotos am famous Southernmost Point Monument, von dem es nur 90 Miles bis rüber nach Kuba sind. Südlicher kann man in Amerika nirgends mehr stehen, es hatte schon etwas erhabenes, hier einmal gewesen zu sein. Jedem Globetrotter oder dem, der es gerne sein möchte, ist dieses Ding ein Begriff. Freiheit und Euphorie lag in der Luft, wir hatten es wirklich bis hier runter geschafft. Unsere beiden Cessnas taten großartige Arbeit und man sah uns den Stolz auf unsere fliegerische Leistung an!!

Später kamen wir müde und mit wackligen Beinen wieder per Taxi im Motel an, Kim und ich waren jedoch noch nicht ganz müde und sahen uns daher noch nach ein wenig Abenteuer & Action um, während Fritz und Domi sich ins Bett kuschelten. Hm, schon wieder zweideutig umschrieben. OK, jeder kuschelte für sich ALLEINE, hat das soweit jeder begriffen nun?!  🙂 Der Pool vom „Days Inn“ lag im engen Innenhof des zweistöckigen Gebäudes und schloß leider schon um 22h, damit die umliegenden Zimmer nachts nicht gestört werden. Da der Anblick dieses erfrischend-blauen Vergnügens jedoch keine Ruhe mehr ließ, begannen wir, rundum nach einer dunklen Ecke zu suchen, um doch noch ins kühle Naß zu kommen, und überstiegen so die Absperrung. Prompt wurde Kim während der Überwindung des höchsten Punktes am Zaun von einem älteren Ehepaar erwischt :), da ich aber auch keine Kollegensau sein wollte, folgte ich kommentarlos und unbeeindruckt hinterher. Wir gaben uns größte Mühe, leise ins Wasser zu gleiten und den Pool einige Minuten in der stillen Dunkelheit zu genießen. Schließlich bekamen wir es nach einigen Minuten der Entspannung aber doch wieder mit dem Schiss zu tun und versuchten uns ebenso klanglos wieder vom Acker zu machen. Ich hielt mich nicht mehr allzu lange im Schwimmbereich auf, schmiss mein Handtuch wieder über den Zaun und war auch gleich wieder darüber. Gerade, als Kim zum klettern ansetzen wollte, entdeckte ich einen Security, der sich uns schnell näherte. Es ist natürlich schon scheiße, wenn man abends nach offizieller Pool-Öffnungzeit naß und nur mit nichts als Short und Handtuch bestückt vor’m Pool steht und zu behaupten versucht, nicht drin gewesen zu sein :D. Da ja bisher nur ich die Area wieder verlassen hatte, während Kim im schützenden Dunkel Versteck suchte, rechtfertigte ich mich mit verstrickenden Aussagen gegenüber dem dunklen Herrn. Natürlich flog auch Kim’s Versteck binnen Millisekunden auf :D, der Herr nahm es aber wohl aufgrund des gerade schrägen Wochenendes in Key West Gott sei Dank nicht mehr allzu krumm und ließ uns in Ruhe. Die weitere Nacht verbrachten wir anschließend noch im benachbarten WaffleHouse bei einem Sausage Biscuit und einigen weiteren Gläsern Flüssigkeit, um den heutigen Tag und all die erlebten Geschichten nochmals Revue passieren zu lassen. Gute Nacht!

Am heutigen Morgen erlaubten wir uns einmal, bis um 9h zu schlafen, um anschließend auszuchecken und im WaffleHouse zu frühstücken. Gegen 11:15h waren wir dann wieder am Flughafen von Key West, das Wetter war ein bisschen bescheiden. Wir ließen uns zu der über Nacht vollgetankten und verparkten Maschine bringen, lösten alle Verzurrleinen (Tie Downs) und Bremsklötze (Chocks), machten zu zweit einen ausgiebigen Outside-Check und waren dann um 11:48h Localtime wieder „airborne“, auf dem Weg zurück nach Hollywood/North Perry und Valkaria – die selbe Route wie gestern schon also. Besatzung wurde heute getauscht, d.h. also Kim und Fritz respektive ich und Domi in Aufteilung PIC und 2. Pilot. Über den Keys trafen wir dann noch auf vereinzelt tief hängende Wolken und durchstachen zwei drei kurze Regenschwaden, rundherum schien aber überall die Sonne, und das durch die Wolken fallende Licht sorgte für eine großartige Stimmung und toll leuchtendes Wasser. Ein unvergessliches Erlebnis, von dessen Erinnerungen wir alle noch lange zehren und erzählen werden!!

Die Tankstopps waren unspektakulär und es bedarf daher keiner weiteren Erklärung mehr. Anflüge auf die beiden Airports waren absolut identisch – Hollywood auf der 09L, Valkaria auf der 14, dieses Mal eben nur nicht aus Norden, sondern aus Süden angeflogen, daher also unspektakulär.

Domi und mich erwischte jedoch das „Glück“ (not!!), daß unser Transponder irgendwann und sporadisch nicht mehr funzte. Ein Transponder (XPDR) ist ein Gerät im Flugzeug, welches mit einem vierstelligen Code (Zahlen 0-7) vor und während jedes Fluges eingestellt werden kann, um der Maschine auf dem Radarschirm des Controllers einen unverwechselbaren Code zuzuweisen und er somit nichts mehr durcheinander bringen kann. Zudem sendet das Gerät neben diesem Code noch die Luftfahrzeugkennung (in unserem Fall N-4814Q) sowie im Modus C auch noch die aktuelle Flughöhe mit. Ja, unser Mode C funktionierte irgendwann nicht mehr und so mussten wir vom Controller des öfteren nach unserer Höhe gefragt werden, weil er sie eben auf seinem Schirm nicht mehr erkennen konnte. Irgendwann war es also so weit, daß der XPDR überhaupt nicht mehr ging und alle auf der Frequenz befindlichen Maschinen die sonst etwas erschreckende Meldung „[..] Radar Contact lost!“ mithören durften, jedoch befanden wir uns immer noch bupperlg’sund in der Luft. War aber natürlich trotzdem sehr scheiße, weil in der Kontrollzone des Luftraums Miami im Umkreis von 25 NM der Mode C normal zwingend vorgeschrieben ist. Hier ist ja verkehrstechnisch nicht nur auf den Straßen am Boden einiges los, auch in der Luft sollte man hier ständig die Augen aufhalten..

Spannend wurde eigentlich nur noch die Verkehrsmeldung kurz vor Cape Canaveral: „N-4814Q, Traffic is a F-16 (!!), 1 O’Clock, 3 NM, Opposite Direction, fast moving, indicated Altitude 1600 ft, I don’t know what he’s doing (??), report the F-16 insight“ – muß ich das übersetzen?! Also gut: Verkehr ist eine F-16 (U.S. Army Kampfjet) auf 1-Uhr-Position; 3 nautische Meilen entfernt; auf uns zufliegend; schnell nähernd; übermittelte Höhe 1600 Fuß; ich weiß nicht, was der Kerl dort macht; melden Sie die F-16 in Sicht“. Zugegeben war das schon etwas beunruhigend. Da wir aber inzwischen höher flogen als noch bei den Keys, konnten wir die F-16 recht schnell unter uns beim Vollziehen einiger Manöver entdecken und sicher sein, daß sie nicht wegen uns gekommen war ;). Der Pilot probte Rollen, Messerflüge und Low Approaches auf einem Militärplatz. Nett war’s, ihm ein wenig dabei zuzuschauen :).

Aufgrund günstigerer Winde kamen wir gegenüber dem Hinflug über eine halbe Stunde früher wieder in St. Augustine an. War auch recht so.

Oookay Fellas, das war jetzt doch mal wieder mehr geschrieben als zuerst gedacht. Aber ich hoffe es hat einmal mehr wieder gefallen mitzulesen. Danke für die letzten Feedbacks an dieser Stelle, so wissen wir wenigstens, daß da draußen auch noch jemand anderes ein Auge auf uns wirft und wir nicht ganz in Vergessenheit geraten ;).

Gerade habe ich noch ein paar Probleme mit der Konnektivität meiner Cam, ich hoffe aber, das wird sich gleich gelegt haben und ich kann euch unsere Fotostrecke zur Verfügung stellen.

M.

Edit: So, hab’s eben geschafft, die Cam zu synchronisieren. Innerhalb zwei Tagen sind etwas über 800 Bilder entstanden :)! Die Highlights habe ich nun einmal rausgesucht für euch: Es geht beim Anfang über Fotos vom ersten Tankstopp in Valkaria (verdorrte Wiese und Tankstelle mit Maschine im Hintergrund), diverse Landschafts- und Flughafenbilder südlich von Daytona, Richtung Palm Beach etc., weiter nach Fort Lauderdale (abhebender/landender Jet). Ab da geht es dann los mit den Hochhäusern am Strand, den fetten Privatyachten und dem riesigen Highway, bis es schlußendlich zu dem großen Frachthafen geht, wonach dann die Skyline von Miami sichtbar wird. Der Rest ist dann erst einmal den Keys und der Party gewidmet. Häuser, verrückte Gestalten, ein Auszug aus dem bunten Treiben, zwei Jungs als Straßensänger (die das wirklich gut gemacht haben), Southernmost Point- Fotos, anschließend in einer angesagten Bar neben der Duval Street. Von heute dann wieder Abreise in Key West mit anschließendem Abflug über die vielen kleinen Inseln, wieder vorbei an Miami Beach & Co.

Genießt unsere Fotostrecke und versucht euch ein wenig in unsere Lage reinzuversetzen. 😉

Zeas! 🙂

Vorgestern war es soweit, unser Neuzugang für die letzten zwei Wochen, Fritz, hat seinen CheckOut erfolgreich und rasch abgeschlossen und so nutzten wir den ersten vollen Tag mit ihm für einen Flug zu unseren Lieblingsplätzen Gainesville KGNV, Cedar Key KCDK sowie Palatka K28J.

Also ging es in der Früh gleich einmal nach Gainesville, darauf freuten wir uns eigentlich alle. Was hier abgeht, muß man wirklich mit eigenen Augen gesehen haben. Es ist wie in einem schlechten klischeehaften Film oder einfach ’nem verdammt guten Traum :P: der Job des Einweisers (Follow Me) wurde heute von einer jungen Blondine mit Pferdeschwanz, Basecap und Hotpants durchgeführt. Haha, das ist so unglaublich, Leute :D. Stellt euch unsere Blicke vor, als wir nach dem Aussteigen noch kurz vor den Maschinen standen und ihr sabbernd beim Chocks (Bremsklötze) legen zusahen, die sie den Maschinen mit durchgestreckten Beinen und abgeknicktem Oberkörper um die Räder legte, um unsere Cessnas gegen wegrollen zu sichern. Gerade so, daß wir nicht nach der versteckten Kamera gesucht haben.. 😀

Schnell hatten wir von dieser heißen Nummer eine Abkühlung nötig und machten uns nach nur 15 mins. Standzeit gleich wieder vom Acker – oben am Himmel war es doch deutlich kühler. 🙂

Gainesville liegt eigentlich genau mittig im Landesinneren auf dem Weg nach Cedar Key, so wurden es zwei recht erfreuliche, kurzweilige Flüge mit je ca. 43 mins. tatsächlicher Flugzeit. In Cedar Key war ganz schön die Hölle los. Der komplette kleine Parkplatz, auf dem wir neulich, als Günther noch da war, nur zu zweit standen, war voll mit Leckerbissen von Maschinen der Privatluftfahrt. So mussten wir nach sauberer Landung auf der RWY 23 hinten rechts in der Wiese parken, um uns überhaupt irgendwo ungefährdet hinstellen zu können.

Auch hier verweilten wir nicht allzu lange, hatten wir schließlich nur noch 2 Std. Zeit bis Reservierungsschluss und mussten uns daher ein wenig beeilen. Heute gab es in all der Zeit hier auch das erste Mal nennenswerte Wolken mit Untergrenze auf ca. 5′ ft (5000 Fuß = 1500 m), da es sich hierbei jedoch um Quellwolken der Cumulus-Gattung handelte, reichten diese aber in eine Höhe von teilweise bis zu 8’5 ft herauf. Kim und ich bildeten wieder einmal das Dreamteam auf der N-96092 🙂 und falls sich ein Nachfolger von uns wundern sollte, warum die TakeOff-Power dieser Maschine statt wie aus unserer Ausbildung gewohnten 2500 RPM nur 2200-2300 RPM macht, so sei ihm gesagt, daß diese Maschine einen anderen Propeller besitzt, welcher im TakeOff keine höhere Drehzahl generiert. Die Schelte für den Wartungs-Bericht, den wir deswegen abgesetzt hatten, haben wir postum dafür erhalten. 😀

Anyway.. die kleine Cessna schaffte es trotz der hohen Temperaturen und niedriger Drehzahl nach dem Abheben in Cedar Key auf respektable 600 ft/min. Steigleistung, sodaß wir uns entschieden, uns die faszinierenden Wolken am Himmel einmal aus der Nähe anzusehen. So erreichten wir nach geraumer Zeit dann auch endlich mal die Wolkenuntergrenze, hingen so mit knapp 70 Knoten IAS in der Luft und umflogen so im Slalom diese großen weißen Zuckerwatten am Himmel, bis wir schließlich über die hinwegstiegen und ab 8’5 ft endlich wieder hindernissfreie Sicht hatten. Unser Ehrgeiz war noch nicht gestillt und so versuchten wir weiterzusteigen, aufgrund der dünnen Luft betrug die ROC (Rate of Climb = Steigrate in Fuß/min.) hier oben jedoch aber bloß noch gerade mal 200 ft/min., sodaß es eine gefühlte Ewigkeit dauerte, bis wir endlich und zum ersten Mal die magische Grenze von sage und schreibe 10’000 ft erreichten. Wow, war das ein Feeling :)!! Wir ließen die Wolken unter uns, dort oben wurde es schon merklich kälter – zeigte das Quecksilber am Boden noch standhafte 26°C, betrug die Anzeige hier oben nicht mehr mehr als 8°C. Die Aussicht jedoch war großartig, all der atmosphärische Dunst blieb unter uns, es hatte null Verkehr hier oben, keine Wolken mehr, man sah quasi schon die Erdkrümmung :).. es war schlichtweg ein tolles Feeling, dem Boden mal so fern zu sein. Trotzdem immer noch kein Vergleich zum Mount Everest, aber auf den wollen wir ja auch garnicht rauf :).

Diese von mir erwähnte „magische Grenze“ hat in der Luftfahrt nebenbei auch den Namen „Störschwelle“, da ab hier gewöhnlicherweise Störungen beim menschlichen Leistungsvermögen auftreten. Diese werden durch die hier schon stark verminderten Sauerstoffvolumina in der Luft hervorgerufen, wodurch ein untrainierter Mensch logischerweise stärker als von normal gesunden Menschen betroffen sein kann, zu Kurzatmung und Hyperventilation zu neigen – vorausgesetzt, man hält sich lange genug in dieser Höhe oder darüber ohne Sauerstoffgerät auf. Weitere typische Symptome sind Müdigkeit und einsetzende Euphorie, die aber vor allem dann bei noch größerer Höhe auftreten und lebensgefährlich sein können, wenn man sie nicht frühzeitig genug realisiert und so zur Bewusslosigkeit führen können, falls man keinen rechtzeitigen Sinkflug mehr einleiten sollte.

So blieben Kim und mir gerade einmal knappe 25 mins., um diese Aussicht und das Gefühl, schon zu den großen Jungs zu gehören :), zu genießen, da wir ja schließlich auch noch einen sauberen, nicht zu schnellen Sinkflug nach St. Augustine runter einzuberechnen hatten. Ein bisschen müde wurde ich trotzdem schon, also war es gut, wieder auf akzeptablere Lebensbedingungen zurückzukommen. Normal kalkuliert man bei der Cessna 152 mit 500 ft/min. ROD (Rate of Descent = Sinkrate), also hatten wir bei 10′ ft Höhe und einem Flughafen auf praktisch MSL (Mean Sea Level = Meeresniveau) schon mal gute 20 mins. einzuplanen.

Wir hatten einen super Anflug auf die RWY 13 in St. Augustine hinter uns und Kim „Flaremaster“ machte seinem Namen wieder mal alle Ehre und setzte eine butterweiche Landung rein.

Den Nachmittag dann verbrachte eigentlich jeder für sich entweder mit skypen, Karten schreiben, rumschimmeln oder wie Fritz z.B. mit Exam-Fragen lernen. Respekt! 🙂

Genießt die Bilder von unserem Flug über die Wolken und dem entsprechenden Beweis auf dem Höhenmesser..   zu beachten auch noch das Bild der Wasserflasche, die es beim Sinkflug aufgrund des Druckunterschieds ordentlich verformt hatte..

Happy landings

M.

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Hoi!

Gestern waren Domi, Max und ich noch kurz auf der Jacksonville Airshow. Gute Sache, primär hatten wir uns für die „Blue Angels“ interessiert.
Anbei ein kleines Video mit (bewegten) Bildern von deren Auftritt!

K.

 

Edit: Passend zum Thema hier noch die Galerie mit all den anderen Bildern.

M.

 

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Ein easy Tag..

Veröffentlicht: 21. Oktober 2010 in Allgemein

Hallo!

Heute müssen wir hinsichtlich Fotos leider enttäuschen, da jeder von uns seine Kamera daheim vergessen hatte. Ich versuche jedoch, es mit ausschweifenden Beschreibungen vor euren Augen bildhaft darzustellen :).

Heute Morgen standen Domi und Kim zu recht respektablen Zeiten auf, um im Gym des Morgensports zu fröhnen. Günther und ich zogen derweil das Bett noch vor. Ach das ist scheiße formuliert, ihr wisst schon wie ich’s mein‘.. 😀

Da wir uns Tag für Tag mehr der Unpünktlichkeit nähern, war es auch heute nicht weiter verwunderlich, daß wir statt 10:00h Buchungsbeginn erst um 10:30h bei Florida Flyers aufschlugen, dafür jedoch gleich gutgelaunt und voller Tatendrang. Zu eben erwähnter Schule kann man wirklich nur ein großes Lob aussprechen. Die Organisation klappt perfekt, man fühlt sich wohl, es hat nette Leute dort und so wird schon mal die ein oder andere Lachträne vergossen, bevor es überhaupt mal ans Eingemachte geht. Wirklich ein spaßiger, kompetenter Haufen da :)! Und da wir auch einige Sachen in den Staaten bestellt hatten (ich zuletzt bei Aircraft Spruce ein neues Headset, wobei ich das Thema Aircraft Spruce den Jungs zuliebe nicht mehr näher anschneiden werde LOL), ist es für die Schule auch eine Selbstverständlichkeit, daß wir Pakete zu ihnen schicken lassen können. Daheim sind wir zu normalen Officezeiten ja sowieso nie..

Also es geht los: Günther/Domi auf der N-25513, Kim/ich auf der N-4814Q. Erste Destination für heute Gainesville (KGNV), wo wir uns nach einem Straight-In Approach auf der 29er auf dem Vorfeld neben einen kleinen Hawker 700 Businessjet stellten und mit den beiden pilotierenden Kapitänen ein recht lässiges Pläuschchen über ihr Spielzeug und ihre beneidenswerten Arbeitszeiten (ganze 5 Std. im Monat!!) hielten. Auch dürften wir mal einen kurzen Blick auf ihren Arbeitsplatz werfen und bestaunten so der Reihe nach das kleine, mit vielen Kippschaltern und Zeigerinstrumenten bestückte Cockpit, das noch nicht einmal Stehhöhe hatte.

Gainesville ist echt super. Auf einem der älteren Beiträge haben wir auch ein paar Fotos davon drin, wo man den Navy-Jet und Bilder von deren Pilots Lounge sieht. Der FollowMe dort hat auch immer gleich eine Kühlbox auf sein Golfcaddy geladen, aus der er uns nach der Ankunft gleich kostenlose Drinks anbietet. Den Vorschlag sollten wir dem Salzburger Flughafen ruhig auch mal machen ;).

Nach kurzem Aufenthalt dort wurden nochmal Sprit- und Ölstand gecheckt und wieder der Abflug über die Runway 25 requested. Der Luftdruck betrug 29,99 hg in, die Außentemperatur moderate 26°C – kurzum: man konnte es aushalten.. *g*    Die Horrorgeschichten über Frost und Schnee aus der Heimat wurden uns ja inzwischen zuteil :D.

Next Stop war dann in Flagler (KXFL). Dort wollten wir unbedingt mal hin, weil mir vor unserem Trip dort schon sehr schmackhafte Burger direkt am Platz und ihn cosy Atmosphäre empfohlen wurden. Gesagt getan. Die Burgerbrutze sah mehr als nur vielversprechend aus, nett gestaltet, überall klebten unterschriebene verknitterte Dollarscheine von scheinbar wichtigen, nennenswerten Leuten an den Wänden, ein Haufen anderer Kram an Nummernschildern, alten Propellern, dicke aufgepolsterte Bänke, Barhocker, alter Holzboden, tiefe Decken, Raucherkneipenimage, alte Rockmusik, auf jedem Tisch eine Flasche Heinz No. 57 Ketchup, Serviettenbox und Strohhalme. Der Laden hätte auch irgendwo im Nirgendwo stehen können. Wir kommen aber sicherlich nochmal her und machen dann Fotos, versprochen.

Umso enttäuschender war dann die Schmackhaftigkeit des Burgers :(. Die Portionen zwar riesig, kamen aber leider auch nicht ganz so daher wie wir bestellt hatten und waren geschmacklich unterer Durchschnitt. Preislich war jeder inkl. Getränk und Sales Tax (die hier bei allem immer noch draufgerechnet werden muß) mit ’nem knappen 10er dabei. Kim und ich können aus Erfahrung daher zweifelsohne die Tiki Bar in Fort Pierce / St. Lucie (KFPR, südlich von Vero Beach KVRB) als bessere Variante empfehlen. Die Strecke dorthin ist auch um einiges weiter, die Belohnung dafür umso größer, besser und charmanter. Und im Gegensatz der nahezu lächerlichen Flugzeiten nach Flagler (26 mins.) hat man sich von 2:30 Std. nach Fort Pierce die Belohnung 10x mehr verdient.

Also machten wir uns nach dem spachteln ziemlich satt wieder auf den Weg zurück nach St. Augustine, Rollfreigabe zum kreuzen der Startbahn 11-29, dann weiter über die Taxiways D und E zum Rollhaltepunkt E1 der Runway 06 und anschließender Abflug Richtung Nord-Ost. Ruck-zuck erreichten wir schon wieder den kontrollierten Luftraum der Klasse Delta von St. Augustine und flogen in den right-hand Downwind Runway 13 (rechten Gegenanflug der Landebahn 13) ein, wo Kim spaßeshalber noch Bock auf einen „Short-Approach“ hatte. Das bedeutet, daß man die ursprünglich festgelegte Platzrunde nicht wie es sich normal gehört voll ausfliegt und sich im Endanflug dann sauber auf der Mittellinie (Centerline) ausrichtet. Bei einem Short Approach kürzt man – wie der Name schon vermuten lässt – ungefähr auf querab Höhe der Aufsetzzone (Threshold) ab, haut die Landeklappen raus und sticht direkt in beinahem Sturzflug auf die Bahn runter. Wenn man es drauf hat, war das Einschätzungsvermögen gut genug und man trifft die Centerline sofort und die Speed passt auch gleich für eine ordentliche Landung. Ein wenig Übung erfordert es jedoch schon und Kim hatte mehr als genug davon, damit es ein schönes Aufsetzen wurde. Well done, Cpt. Kim ;)!

Wir verließen die Runway über die Intersection der kreuzenden 02-20 mit anschließendem Left-Turn auf den Rollweg B, cleared to cross Runway 06-24 und zurück zum Vorfeld F von Florida Flyers. Kurzes nachtanken an der Tankstelle (12 Gallonen für über 2 1/2 Std. Flugzeit ist garnicht mal schlecht, wenn man gut leaned) und Maschinen anschließend sauber abstellen und sichern. Also alle Geräte und Lichter wieder ausschalten, das Trimruder für die nächsten Piloten gleich wieder auf TakeOff stellen, das Gouvernal (Steuerhorn) mittels eines Sicherungsstiftes arretieren, für den Geschwindigkeitsmesser das sog. Pitotcover aufstecken und letztlich die Maschine hinten und an den Seiten mit Tauen verzurren, damit die bei starkem Wind nicht weggeweht wird. Die kleine Cessna 152 wiegt ja leer gerade mal nur runde 700kg.

Wir fuhren dann gleich nach Hause, inzwischen war es wieder mal sauheiß und feucht draußen. Günther und ich überwandten unsere Haiphobie 🙂 und nahmen zum ersten Mal ein Bad im Atlantik ein, legten uns anschließend aber dann doch sicherheitshalber zu den anderen beiden an den Pool, wo wir in der untergehenden Abendsonne noch ein wenig Spaß hatten mit Wetten wie „Wer von den Pussies Domi und Kim ist als erstes im Wasser?“ – „Wer kann länger die Luft anhalten?“ – „Wer schafft es mit bloßem Abstoßen von der einen auf die andere Seite zu tauchen?“ …  🙂  Kinder, wenn mal unbeaufsichtigt spielen wollen, ich sag’s euch >haha<

Jetzt sitzen wir alle frisch gestriegelt wieder im trauten Heim und glühen schon mal ein wenig für Günther’s letzten Abend vor – später geht’s nach Downtown St. Augustine und wir werden mal schauen, was der Abend noch so bringen wird.

Folgerichtig haben wir für morgen gleich mal unseren zweiten Day off eingeplant :D, zudem müssen wir eh um 14h schon los nach Jacksonville, um Günther zum Flug zu bringen und anschließend noch auf Fritz warten, der dann um 19h ankommen wird.

Anbei noch ein gerade zugeschnittenes Chart eines normalen Anfluges (durchgehend rot) und des vorhin beschriebenen Short Approaches (gestrichelt rot) auf St. Augustine (letzteres).

Wir würden uns freuen, wenn sich einige von euch mal wieder zu einem Kommentar hinreißen lassen würden. Gefällt es euch denn überhaupt noch, mitzulesen?

So far, Bitches. Take Care 🙂

M.

Zwei sinnlose Videos des gestrigen Tages

Veröffentlicht: 20. Oktober 2010 in Allgemein