Hallo!
Heute müssen wir hinsichtlich Fotos leider enttäuschen, da jeder von uns seine Kamera daheim vergessen hatte. Ich versuche jedoch, es mit ausschweifenden Beschreibungen vor euren Augen bildhaft darzustellen :).
Heute Morgen standen Domi und Kim zu recht respektablen Zeiten auf, um im Gym des Morgensports zu fröhnen. Günther und ich zogen derweil das Bett noch vor. Ach das ist scheiße formuliert, ihr wisst schon wie ich’s mein‘.. 😀
Da wir uns Tag für Tag mehr der Unpünktlichkeit nähern, war es auch heute nicht weiter verwunderlich, daß wir statt 10:00h Buchungsbeginn erst um 10:30h bei Florida Flyers aufschlugen, dafür jedoch gleich gutgelaunt und voller Tatendrang. Zu eben erwähnter Schule kann man wirklich nur ein großes Lob aussprechen. Die Organisation klappt perfekt, man fühlt sich wohl, es hat nette Leute dort und so wird schon mal die ein oder andere Lachträne vergossen, bevor es überhaupt mal ans Eingemachte geht. Wirklich ein spaßiger, kompetenter Haufen da :)! Und da wir auch einige Sachen in den Staaten bestellt hatten (ich zuletzt bei Aircraft Spruce ein neues Headset, wobei ich das Thema Aircraft Spruce den Jungs zuliebe nicht mehr näher anschneiden werde LOL), ist es für die Schule auch eine Selbstverständlichkeit, daß wir Pakete zu ihnen schicken lassen können. Daheim sind wir zu normalen Officezeiten ja sowieso nie..
Also es geht los: Günther/Domi auf der N-25513, Kim/ich auf der N-4814Q. Erste Destination für heute Gainesville (KGNV), wo wir uns nach einem Straight-In Approach auf der 29er auf dem Vorfeld neben einen kleinen Hawker 700 Businessjet stellten und mit den beiden pilotierenden Kapitänen ein recht lässiges Pläuschchen über ihr Spielzeug und ihre beneidenswerten Arbeitszeiten (ganze 5 Std. im Monat!!) hielten. Auch dürften wir mal einen kurzen Blick auf ihren Arbeitsplatz werfen und bestaunten so der Reihe nach das kleine, mit vielen Kippschaltern und Zeigerinstrumenten bestückte Cockpit, das noch nicht einmal Stehhöhe hatte.
Gainesville ist echt super. Auf einem der älteren Beiträge haben wir auch ein paar Fotos davon drin, wo man den Navy-Jet und Bilder von deren Pilots Lounge sieht. Der FollowMe dort hat auch immer gleich eine Kühlbox auf sein Golfcaddy geladen, aus der er uns nach der Ankunft gleich kostenlose Drinks anbietet. Den Vorschlag sollten wir dem Salzburger Flughafen ruhig auch mal machen ;).
Nach kurzem Aufenthalt dort wurden nochmal Sprit- und Ölstand gecheckt und wieder der Abflug über die Runway 25 requested. Der Luftdruck betrug 29,99 hg in, die Außentemperatur moderate 26°C – kurzum: man konnte es aushalten.. *g* Die Horrorgeschichten über Frost und Schnee aus der Heimat wurden uns ja inzwischen zuteil :D.
Next Stop war dann in Flagler (KXFL). Dort wollten wir unbedingt mal hin, weil mir vor unserem Trip dort schon sehr schmackhafte Burger direkt am Platz und ihn cosy Atmosphäre empfohlen wurden. Gesagt getan. Die Burgerbrutze sah mehr als nur vielversprechend aus, nett gestaltet, überall klebten unterschriebene verknitterte Dollarscheine von scheinbar wichtigen, nennenswerten Leuten an den Wänden, ein Haufen anderer Kram an Nummernschildern, alten Propellern, dicke aufgepolsterte Bänke, Barhocker, alter Holzboden, tiefe Decken, Raucherkneipenimage, alte Rockmusik, auf jedem Tisch eine Flasche Heinz No. 57 Ketchup, Serviettenbox und Strohhalme. Der Laden hätte auch irgendwo im Nirgendwo stehen können. Wir kommen aber sicherlich nochmal her und machen dann Fotos, versprochen.
Umso enttäuschender war dann die Schmackhaftigkeit des Burgers :(. Die Portionen zwar riesig, kamen aber leider auch nicht ganz so daher wie wir bestellt hatten und waren geschmacklich unterer Durchschnitt. Preislich war jeder inkl. Getränk und Sales Tax (die hier bei allem immer noch draufgerechnet werden muß) mit ’nem knappen 10er dabei. Kim und ich können aus Erfahrung daher zweifelsohne die Tiki Bar in Fort Pierce / St. Lucie (KFPR, südlich von Vero Beach KVRB) als bessere Variante empfehlen. Die Strecke dorthin ist auch um einiges weiter, die Belohnung dafür umso größer, besser und charmanter. Und im Gegensatz der nahezu lächerlichen Flugzeiten nach Flagler (26 mins.) hat man sich von 2:30 Std. nach Fort Pierce die Belohnung 10x mehr verdient.
Also machten wir uns nach dem spachteln ziemlich satt wieder auf den Weg zurück nach St. Augustine, Rollfreigabe zum kreuzen der Startbahn 11-29, dann weiter über die Taxiways D und E zum Rollhaltepunkt E1 der Runway 06 und anschließender Abflug Richtung Nord-Ost. Ruck-zuck erreichten wir schon wieder den kontrollierten Luftraum der Klasse Delta von St. Augustine und flogen in den right-hand Downwind Runway 13 (rechten Gegenanflug der Landebahn 13) ein, wo Kim spaßeshalber noch Bock auf einen „Short-Approach“ hatte. Das bedeutet, daß man die ursprünglich festgelegte Platzrunde nicht wie es sich normal gehört voll ausfliegt und sich im Endanflug dann sauber auf der Mittellinie (Centerline) ausrichtet. Bei einem Short Approach kürzt man – wie der Name schon vermuten lässt – ungefähr auf querab Höhe der Aufsetzzone (Threshold) ab, haut die Landeklappen raus und sticht direkt in beinahem Sturzflug auf die Bahn runter. Wenn man es drauf hat, war das Einschätzungsvermögen gut genug und man trifft die Centerline sofort und die Speed passt auch gleich für eine ordentliche Landung. Ein wenig Übung erfordert es jedoch schon und Kim hatte mehr als genug davon, damit es ein schönes Aufsetzen wurde. Well done, Cpt. Kim ;)!
Wir verließen die Runway über die Intersection der kreuzenden 02-20 mit anschließendem Left-Turn auf den Rollweg B, cleared to cross Runway 06-24 und zurück zum Vorfeld F von Florida Flyers. Kurzes nachtanken an der Tankstelle (12 Gallonen für über 2 1/2 Std. Flugzeit ist garnicht mal schlecht, wenn man gut leaned) und Maschinen anschließend sauber abstellen und sichern. Also alle Geräte und Lichter wieder ausschalten, das Trimruder für die nächsten Piloten gleich wieder auf TakeOff stellen, das Gouvernal (Steuerhorn) mittels eines Sicherungsstiftes arretieren, für den Geschwindigkeitsmesser das sog. Pitotcover aufstecken und letztlich die Maschine hinten und an den Seiten mit Tauen verzurren, damit die bei starkem Wind nicht weggeweht wird. Die kleine Cessna 152 wiegt ja leer gerade mal nur runde 700kg.
Wir fuhren dann gleich nach Hause, inzwischen war es wieder mal sauheiß und feucht draußen. Günther und ich überwandten unsere Haiphobie 🙂 und nahmen zum ersten Mal ein Bad im Atlantik ein, legten uns anschließend aber dann doch sicherheitshalber zu den anderen beiden an den Pool, wo wir in der untergehenden Abendsonne noch ein wenig Spaß hatten mit Wetten wie „Wer von den Pussies Domi und Kim ist als erstes im Wasser?“ – „Wer kann länger die Luft anhalten?“ – „Wer schafft es mit bloßem Abstoßen von der einen auf die andere Seite zu tauchen?“ … 🙂 Kinder, wenn mal unbeaufsichtigt spielen wollen, ich sag’s euch >haha<
Jetzt sitzen wir alle frisch gestriegelt wieder im trauten Heim und glühen schon mal ein wenig für Günther’s letzten Abend vor – später geht’s nach Downtown St. Augustine und wir werden mal schauen, was der Abend noch so bringen wird.
Folgerichtig haben wir für morgen gleich mal unseren zweiten Day off eingeplant :D, zudem müssen wir eh um 14h schon los nach Jacksonville, um Günther zum Flug zu bringen und anschließend noch auf Fritz warten, der dann um 19h ankommen wird.
Anbei noch ein gerade zugeschnittenes Chart eines normalen Anfluges (durchgehend rot) und des vorhin beschriebenen Short Approaches (gestrichelt rot) auf St. Augustine (letzteres).
Wir würden uns freuen, wenn sich einige von euch mal wieder zu einem Kommentar hinreißen lassen würden. Gefällt es euch denn überhaupt noch, mitzulesen?
So far, Bitches. Take Care 🙂
M.
Moin,
natürlich wird der Blog noch gelesen … wer könnte auf die Folterstories aus dem Cockpit einer C152 verzichten?
Wieviel Zeit habt ihr denn noch in den USA?
Was für ein Headset ist es geworden?
B.t.w. wäre vielleicht auch einen nette Idee Tipps an zukünftige zu geben.
Cheers
Dom
Also derzeit haben wir noch glatte 2 Wochen und 50 Stunden verbleibend.
Für mich ist es ein Skycomm ANR geworden, das klassisch designte von Aircraft Spruce. War aber wohl ein Produktionsfehler, weil es ätzend hohe Geräusche von sich gab, deswegen bekomme ich jetzt ein neues zugesandt. Sonst ist es eigentlich cool und preislich wirklich verdammt okay (~169.- €). Man muß dabei eben immer noch sehen, wie lange man es tatsächlich noch benötigen wird.
Und Domi hat sich ein gebrauchtes Lightspeed Zulu zugelegt und ist ebenfalls sehr zufrieden. Wie immer bei solchen Sachen, haben wir keine Referenzen zum Vergleich, können also nicht sagen ob es besser oder schlechter ist als ein Bose oder Beyerdynamics or whatever..
Viele Grüße und happy landings
der max._
also zu den burgern in flagler: leider totaler rotz. fleisch nicht gewürzt und wirklich keinen unterschied zwischen medium und well done. nicht ein mal nen refill bekommen und wer nun pommes hatte oder nicht wurde auch ignoriert. gabs auf jeden teller. sowie tomate auf meinen burger. und die nehme ich nie. da kannste jeden fragen 😉 naja, „tip“ gabs von mir mal garkeinen 🙂 das erste mal by the way!
abgesehen von maxs burgervorschlag im beitrag kann ich noch st.petersburg empfehlen. da war der burger auch echt lecker, wenn leider auch nicht günstig
heute wird ausgeruht. fahren muss max oder domi, ich werde wohl mit günther auf der rückbank chillen. „rum and coke“ wurden gestern recht großzügig vom barkeeper ausgeschenkt. die bar war auch edel. da werde ich nochmal hin 🙂 !
um mal eben aufs fliegen zurückzukommen und einen tipp abzugeben. jeder, der hier in der umgebung mal fliegt, sollte definitiv mal ins gainesville fbo gucken. aber nur gucken, nicht anfassen 😉 !
grüße.
was ist gainesville fbo?
Nein, eure Kommentare und Flugberichte sind auf gar keinen Fall langweilig, weiter so…..
Aber in Eurer Gegend sollte man doch eher Margaritas oder ähnliches trinken und nicht so einen einfachen Rum & Coke. Ich hoffe Ihr hattet trotzdem einen schönen feuchtfröhlichen Abend und der Abschied von Günter fiel nicht so schwer. Ja, und nun müßt Ihr Euch auf Fritzi einstellen. Ich bin mir sicher, Ihr werdet auch mit ihn gut zurecht kommen. Auf jeden wünsche ich Euch weiterhin viel Spaß mit einander und allzeit genug Benzin und immer sichere Landungen. Ich bin schon gespannt auf die nächsten Bilder.
Viele Grüße
Marion
FBO = Fixed Based Operator … dort bekommen Piloten alles was sie brauchen, von aktuellem Wetter über Avgas/Kerosin zu Gesprächen mit anderen Piloten.
Das besondere in Gainesville werden die Mädels der der UAC – University Air Center, oder?
In welcher Bar habt ihr euch denn den Hangover geholt?
Cheers
Dom
Euer Blog ist auf jeden Fall interessant und ich habe bis jetzt jeden Beitrag gelesen ;-). Da ich vor habe demnächst selbst die PPL in den USA zu machen würde mich interessieren warum ihr euch für Florida Flyers entschieden habt?
hallo mama 🙂
die frage nach dem fbo hat sich jetzt ja geklärt. und das besondere an gainesville, naja, das ist für mich natürlich der charme des platzes 😀 und nebenbei die dame, die drin arbeitet. was die da genau tut ist nebensächlich, wichtig ist nur, dass sie da ist, wenn wir da ankommen 🙂
puuh dom, die bar, ich weiß das nicht mehr genau, wie die heißt. weiß irgendwie keiner. aber wir wissen noch, wie man hinkommt (und offensichtlich zurück 😉 )! jedenfalls gibts da für nen 10er eintritt erstmal zwei stunden alles umsonst. ist ein angesagter laden hier!
hallo flo!
schön, dass dir unser blog gefällt. bleib weiter am ball 🙂 !
ja, also wieso haben wir uns für FF entschieden? wir haben uns eben international nach guten angeboten zum timebuilden schlau gemacht. in die engere auswahl kamen südafrika, fly in spain, irgendwas in slowenien und kroatien. und dann eben nochmal die idee in die usa zu gehen, obwohl uns da immer erzählt wurde, es sei so ein drama, dass wir eine umgeschriebene amerikanische lizenz kriegen würden. das stellte sich als trugschluss raus, denn das geht wirklcih einfach. ein wenig vorlaufzeit und dann läuft das so ziemlich von alleine.
tja, dann haben wir kontakt zu FF aufgenommen und mehr und mehr gemerkt, dass dies eben für uns am besten wäre. sowohl vom „bauchgefühl“ als auch vom geldbeutel.
wenn du den ppl in den usa machen willst, dann kann ich dir besten gewissens diese schule hier empfehlen. ich erinnere mich noch gut an meine ppl schulungszeit in europa: es dauerte monate (wirklich!) bis ich die erste livestunde im flieger hatte. hier allerdings habe ich jemanden kennengelernt, einen deutschen, der am selben tag wie wir hier angekommen ist, der seinen ppl hier machen will. nach zwei oder drei tagen traf ich ihn wieder und der gute mann hatte bereits 12 flugstunden gehabt. für mich war das fast unglaublich! 🙂 der link zur seite von FF ist ja hier auf dem blog, meld dich einfach mal unverbindlich bei denen.
so, jetzt sollen wir mal los zum flughafen und ich denke, mhmmm da fritz das hier noch nicht kennt, werden wir ihm wohl mal gainesville zeigen 😀 !
Kim