Mit ‘Wolken’ getaggte Beiträge

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So, eigentlich haben wir den Pensacola-Trip schon hinter uns, und auch der Flug zurück über den großen Teich ist bereits getan. Zuende bringen müssen wir dies hier aber trotzdem noch..  🙂

Die Tage in Pensacola versprachen nichts allzu gutes. Zumindest, wenn man die verzweifelnden Blicke von uns auf den Wetter-Forecast sah. Es hatte uns volle Breitseite erwischt – Regen, und zwar nicht mehr aus Kübeln, sondern aus Kiesgruben! Es liefen Bäche über die Wiesen, die Straßenränder konnten das viele Wasser nicht mehr aufnehmen und mit dem Auto mußte man 2m vom Rand wegparken, um nicht knöcheltief zu versinken. Die Wolken hingen overcast (vollständig bedeckt) in 400 ft, was einer Höhe von nicht mal 120m entspricht – darunter zogen noch einige Nebelschwaden durch. Dazu war es im Anschluß der wilden Ergüsse extrem böig-windig und es wurde für die Verhältnisse der letzten knapp drei Wochen mit jetzt 13°C saukalt. Könnt ihr euch das vorstellen?!  😦

Was blieb uns übrig, als das Beste draus zu machen?! Zugegeben fiel das bei der atemberaubenden Gastfreundschaft und Fürsorge unserer Gastgeber Connie und Bill auch nicht allzu schwer, deprimierend war es dennoch, daß wir nicht mehr zum fliegen kamen. Aber hatten ja vorher auch schon immer Schwein gehabt..

Also fuhren wir am Dienstag Vormittag erst einmal ins „National Naval Aviation Museum“ in Pensacola, dort, wo die ganz großen Jungs alle herkommen, nämlich in direkter Nachbarschaft der Navy Trainingsbasis – verdammt geile Geschichte. Hier gab es einfach alles zu sehen, was sich um das Thema Navy dreht: alte Doppeldecker, Bomber, die Blue Angel-Jets, ausgestellte Cockpits, eine Memorial-Tafel aller der Navy hochgedienten Soldaten, Lieutenants, Majore und Generale, daneben Modelle von sämtlichen der Navy dienenden Flugzeugträgern (sogar mit lebensecht großen Nachbauten einiger Aufenthaltsräume und Requisiten). Ich lasse die Bilder für sich sprechen, denn mehr kenn‘ ich mich damit auch schon nicht mehr aus :D.

Am frühen Nachmittag trafen wir Connie und Bill wieder in einer genialen Burgerbrutze. Hier kam Kim endlich das erste Mal in den langersehnten Genuß eines 1-Pounders, den er auch ohne ein einziges Mal abzulegen verputzte. Alle Achtung! Domi schaffte seinen (kleineren) Burger auch heute das erste Mal vollständig, lief anschließend jedoch große Gefahr, daß er ihm wieder aus dem Gesicht fiel :D.

Wir bekamen von unseren beiden Gastgebern den Tipp, uns eine große Mall in Pensacola anzuschauen. Malls sind in den Staaten ein eigenes Thema, nicht zu vergleichen mit dem Münchner OEZ oder dem Salzburger EuroPark – das könnt ihr völlig vergessen! Wir ließen es uns nicht nehmen und gaben einige Groschen in den zahlreichen Shops aus..

Abends hatte Bill mit uns einen Anschlag vor: Er holte seinen fetten Grill hervor, sowas hab‘ ich noch nicht gesehen. Auf dem kredenzte er jedem von uns einen sagenhaft fetten Fetzen feinstes Fleisch, Connie gab ihre besten Baked Potatoes mit Sour Cream dazu und so hatten wir alle ein höchst schmackhaftes BBQ „the american way“. Wir erinnern uns alle noch gern daran zurück, wie wir alle mit vollen Tellern am Tisch versammelt saßen und jeder für sich zu kämpfen hatte. Man(n) wollt‘ es halt auch nicht stehenlassen, war es doch zu zart und selten köstlich gewesen.

Den Abend über hatte uns die Couch alle fest im Griff..

Mittwoch fuhren wir nach Alabama in eine weitere Mall, die wirklich alles bisherige übertraf. 160 Stores!! Calvin Klein, Aéropostale, Hurley, Nike, Adidas, Hollister, der gute alte GAP, Boss, Prada, Tommy Hilfiger, Gun Shops, Black&Decker, Toys’R’Us… alle warn se da!! Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen.

Am Donnerstag sollte es erstmals wieder Wetterbesserung geben. Als wir morgens aufwachten, überraschte uns wieder strahlend blauer Himmel, jedoch war es jetzt sauwindig mit teils unanständig kräftigen Böen bis zu 26 kt in der Spitze und wie schon erwähnt „saukalt“ geworden. Jaaa, ihr Deutschen meckert jetzt, wenn ich von 13°C spreche, aber wenn man die Wochen zuvor nur mit 35°C verwöhnt war, ist das eben mal was anderes :). Na jedenfalls zog das Tief der letzten Tage immer noch Richtung Osten ab und hing somit genau auf unserer Route – bis St. Augustine also keinerlei Durchkommen, auch wenn es hier schon so gut aussah :(.

Mittags machten wir der traurigen Lage ein Ende, packten uns Bill’s schwarzen Benz und ballerten auf der Interstate 10 West durch Alabama, Mississippi und Luisianna nach New Orleans, wo wir am frühen Nachmittag im berühmten French Quarter auch aufschlugen. Eigentlich hatten wir Sensationstouris uns noch etwas mehr Verwüstung erhofft :D, wurden aber zumindest auf den Ein- und Ausfallstraßen sehr positiv überrascht, wie sich die Stadt nach dem verheerenden Sturm „Katrina“ wieder schmuck gemacht hatte. Vielleicht warn wir auch einfach nur am falschen Ende der Stadt..

Freitag dann war Aufbruchstimmung angesagt: aufstehen um 7:30h, die 7 Sachen packen, ein Bagel mit Erdnußbutter frühstücken und ab ging es zum Flughafen. Wetter unverändert wie gestern, aber halt bis St. Augustine durchgehend wieder klar – perfekt für uns!

Einzig der Wind machte uns ein wenig Bauchweh, beim Abflug über die RWY 27 blies er uns jedoch direkt auf die Nase und machte somit keine Probleme. Domi und Fritz hatten mit ihrer N-25513 jedoch kleinere Startprobleme. Die Batterie hielt dem Kälteschock nicht stand und weigerte sich, Startstrom zu liefern :D. Die Jungs vom Vorfeld waren aber gleich zur Stelle und zwangen sie mittels Starthilfe, den Anlasser doch noch drehen zu lassen. Nette Kerle da, echt!

Wir wollten wieder mit Flight Following zurück nach KSGJ, und mit dem furiosen Rückenwind sollte es bis zur Ankunft eine geschlagene 3/4 Std. kürzer dauern als auf dem Hinflug. In der Regel macht die Cessna 150/152 bei einer CruisePower von 2150-2300 RPM eine Reisegeschwindigkeit von 80-85 Knoten, was ca. 150-160 km/h entspricht. Klingt nach nicht wahnsinnig viel, wenn man aber bedenkt, daß man in der Luft praktisch immer den kürzesten Weg nimmt und vor einem keine LKWs rausziehen :D, die einen zum bremsen zwingen, eine im Grunde genommen doch ganz akzeptable Geschwindigkeit für eine Stundensammler-Maschine, wie wir sie brauchten. Na jedenfalls kamen wir mit massivem Tailwind auf stolze 130 Knoten (240 km/h!!!), den Unterschied konnte man also spüren :)!

Nach einem wieder unspektakulären Tankstopp, wieder in Quincy (K2J9), ging es unverzögert weiter. Außer, daß die Tankpumpe anfangs nicht funktionierte und wir kurzen Schiss hatten, hier keinen Sprit zu bekommen und auf einen anderen Platz auszuweichen hatten. Es kam aber gerade ein Techniker, der sich das ansah und reparierte. 6 Gallonen pro Seite draufgeschüttet – weiter ging’s!

Nach dem Abflug meldeten wir uns schließlich wieder brav auf Tallahassee Approach 128,7 MHz für Flight Following zur Homebase KSGJ an. Wir wurden mehrmals auf andere Frequenzen ergo Controller übergeben, um den Nordteil Florida’s passieren zu dürfen. Kim und ich unterhielten uns dazwischen meist über all die Erlebnisse, die wir hier hatten und wie rückblickend schön und angenehm das alles hier eigentlich war. Plötzlich fiel mir auf, daß die Displayanzeige unseres Funkgeräts keine Frequenz mehr anzeigte. Wir machten es aus, an, aus, an, aus, an……. nichts. Wir baten beim Controller um kurzen „Radio Check“ („hörst Du uns?“), merkten aber schon, daß daraus nichts wurde – die Leitung schien tot. Hatte es uns doch mitten im Flug das Funkkasterl zerschossen, nicht zu fassen!? Sicherungen etc. wurden alle noch geprüft, vergeblich. Kurz gesagt hatten wir zwar keine Lösung, aber wir bewunderten das Problem :D!

Dumme Sache also, wenn man plötzlich keine Verkehrsinformationen mehr erhält, über die man vorher noch sehr dankbar war. Erschwerend kam noch hinzu, daß bis KSGJ noch gute 1:15 Std. (160 NM ~ 300 km) vor uns lagen :(. Jetzt auf einem nahegelegenen Platz runterzugehen hätte zwar einerseits Sinn gemacht, andererseits wären wir dann irgendwo im Nirgendwo wieder einmal gefangen gewesen. Ausgeschlossen also, diese Möglichkeit!

Ich hab‘ euch in einem der älteren Beiträge schon mal so ungefähr erklärt, wie ein Transponder (kurz: XPDR) funktioniert – ihr erinnert euch?! 4-stelligen Code (sog. „Squawk“ – Sq.) zwischen 0 – 7 eingeben -> Übermittlung des Codes an den Controller am Boden -> Anzeige von Standort, Heading, Speed und Höhe -> Möglichkeit, uns vom Boden aus zu lotsen etc. – dämmert’s?! Es gibt bestimmte Fälle, für die man am XPDR einen Squawk rasten kann, der dann dem Controller eine gewisse „Message“ überliefert – tolle Sache, wie Kim und ich rausfinden durften! Sq. 7500 z.B. gibt an, daß das Flugzeug entführt wird, die gedankliche Sprachbrücke dazu lautet „Seven-Five, Men with knife“; Sq. 7600, wenn das Funkgerät ausgefallen ist, gibt’s auch als bayrischen Merksatz „Seven-Six, I hear nix“ :); zu guter Letzt Sq. 7700 für Notfälle mit Absturzgefahr „Seven-Seven, stairway to heaven“.

In unserem Fall entschieden wir uns also für die goldene Mitte, Sq. 7600. Damit wurde der Controller am Boden blinkend auf unsere Taubheit aufmerksam gemacht und hat von nun an also die Aufgabe, uns entweder sämtlichen Traffic vom Hals zu halten, oder aber uns ein paar Abfangjäger der U.S. Air Force raufzuschicken, die dann mal kurz nach dem Rechten sehen :D. Letztere Variante wäre zwar die mit Abstand coolere gewesen :), hätte aber auch ganz schön teuer werden können. Da man unter solchen Bedingungen im Normalfall keine kontrollierten Plätze mehr anfliegen sollte, um nicht unnötig Aufsehen zu erregen und die Sicherheit des kontrollierten Luftraums zu gefährden, sollte man eher Ausschau nach einem unkontrollierten Platz halten – wo es nicht weiter stört – hier ist man ja eh für alles selbstverantwortlich oder, in Fliegersprache ausgedrückt, „At own discretion – nach eigenem Ermessen“. Palatka (K28J) lag hier natürlich am nähesten von St. Augustine entfernt, 15 mins. Flugzeit hätte man zur Not auch noch mit dem Auto fahren können. Noch war es aber ein weiter Weg bis dort hin und wir mußten erst einmal mit anderen Problemen fertig werden.

Dort oben in der Luft war die Netzabdeckung von Kim’s Handy nicht gerade prickelnd. Wir versuchten Domi zu erreichen, der ca. 10 mins. vor uns sein mußte. Dauerte natürlich ewig, bis man mal eine SMS durchgeschickt hatte. Er teilte uns dann ebenfalls nach einiger Weile mit, daß man sich hier auf Jacksonville Approach schon Gedanken um uns gemacht hatte und nach einer Möglichkeit suchte, uns zu erreichen und ob irgendwer in unserer Nähe sei, um uns abzufangen – muß spannend gewesen sein. Schade, daß wir’s nicht gehört haben :). Domi erklärte sich beim Controller dann bereit, für ihn per SMS zu dolmetschen 😀 und gab uns wichtige Informationen für den Rest des Fluges wie z.B. aktive MOAs (Military Operating Areas), die wir unter keinen Umständen durchfliegen durften. Andernfalls hätte man uns definitiv abschießen können..

So managte Domi „Multitasker“ per SMS und Funk, daß wir weiter nach KSGJ fliegen durften und er und Fritz uns kurz vor der Kontrollzone abfingen. Abfangen bedeutet, daß sich eine Maschine vor eine andere setzt und ein paar Mal deutlich mit den Flügeln wackelt, womit die hintere Maschine verpflichtet ist, ihr zu folgen. So machten wir es und die Jungs lotsten uns zum Anflug auf die RWY 31, während uns der Tower allen weiteren Verkehr vom Leibe hielt (auch hier müssen die Funksprüche echt der Brüller gewesen sein wie uns Domi erzählte, zu schade wirklich..). Wir landeten mit Böenspitzen bis zu 30 Knoten (!) kurz hinter den anderen und taxelten auch am Boden brav im Entenmarsch zum Vorfeld hinterher, hielten jedoch noch einmal kurz vor’m Tower an, um uns unten an der Gegensprechanlage für die Assistenz zu bedanken.

Damit war der Pensacola-Trip auch endlich abgeschlossen. Landung nach 3:15 Std. auf der Homebase. Es war unanständig bockig da oben, so nennt man das, wenn es einen aufgrund von Winden und Turbulenzen ständig durchschüttelt und man seine Mühen hat, die Höhe halbwegs gut zu halten. Eigentlich hatten wir noch den ganzen Nachmittag Zeit, um noch ein wenig weiterzufliegen und die restlichen Stunden zu sammeln. Hatten auch ursprünglich noch eine kleine Abschlußrunde zu unseren stets treuen Trip-Begleitern Gainesville (KGNV) und Palatka (K28J) vor. Da wir es mit dem Funkausfall jedoch für ein Zeichen des Himmels hielten, zogen wir hiermit einen Schlußstrich, packten bei Florida Flyers unsere Sachen und machten uns immer noch leicht verwirrt auf den Heimweg, um die Bude auf Vordermann zu bringen und schon mal beim Sachen packen anzutreten.

Abends verabredeten wir uns noch mit Bettina und Klaus in einer Musikkneipe auf ein paar Feierabendbierchen. Die beiden managen neben Ana (am Wochenende) so den alltäglichen Ablauf in der Schule am Counter, sind stets hilfsbereit und wirklich ein süßes Paar :). Grüße an euch, ihr lest bestimmt mit!? Wir erzählten von Hinz und Kunz, unserem schrägen Trip nach Key West, die Woche in Pensacola, von zerplatzten Reifen (ganz am Anfang mir und Kim passiert), leeren Batterien, vereisten Vergasern und streikenden Funkgeräten und einigen weiteren Anekdoten unseres Lebens und hatten so einen rundum spaßigen, lustigen und humorvollen Abend. Wir werden’s vermissen.. 😦

Das war wohl der mit Abstand längste und zugleich aber auch vielseitigste Bericht in unserem Blog.. wer jetzt noch wach ist, darf unsere Trip-Bilder genießen :).. die übrigens morgen mit einem Update kommen *g*!

Happy landings

M.

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Zeas! 🙂

Vorgestern war es soweit, unser Neuzugang für die letzten zwei Wochen, Fritz, hat seinen CheckOut erfolgreich und rasch abgeschlossen und so nutzten wir den ersten vollen Tag mit ihm für einen Flug zu unseren Lieblingsplätzen Gainesville KGNV, Cedar Key KCDK sowie Palatka K28J.

Also ging es in der Früh gleich einmal nach Gainesville, darauf freuten wir uns eigentlich alle. Was hier abgeht, muß man wirklich mit eigenen Augen gesehen haben. Es ist wie in einem schlechten klischeehaften Film oder einfach ’nem verdammt guten Traum :P: der Job des Einweisers (Follow Me) wurde heute von einer jungen Blondine mit Pferdeschwanz, Basecap und Hotpants durchgeführt. Haha, das ist so unglaublich, Leute :D. Stellt euch unsere Blicke vor, als wir nach dem Aussteigen noch kurz vor den Maschinen standen und ihr sabbernd beim Chocks (Bremsklötze) legen zusahen, die sie den Maschinen mit durchgestreckten Beinen und abgeknicktem Oberkörper um die Räder legte, um unsere Cessnas gegen wegrollen zu sichern. Gerade so, daß wir nicht nach der versteckten Kamera gesucht haben.. 😀

Schnell hatten wir von dieser heißen Nummer eine Abkühlung nötig und machten uns nach nur 15 mins. Standzeit gleich wieder vom Acker – oben am Himmel war es doch deutlich kühler. 🙂

Gainesville liegt eigentlich genau mittig im Landesinneren auf dem Weg nach Cedar Key, so wurden es zwei recht erfreuliche, kurzweilige Flüge mit je ca. 43 mins. tatsächlicher Flugzeit. In Cedar Key war ganz schön die Hölle los. Der komplette kleine Parkplatz, auf dem wir neulich, als Günther noch da war, nur zu zweit standen, war voll mit Leckerbissen von Maschinen der Privatluftfahrt. So mussten wir nach sauberer Landung auf der RWY 23 hinten rechts in der Wiese parken, um uns überhaupt irgendwo ungefährdet hinstellen zu können.

Auch hier verweilten wir nicht allzu lange, hatten wir schließlich nur noch 2 Std. Zeit bis Reservierungsschluss und mussten uns daher ein wenig beeilen. Heute gab es in all der Zeit hier auch das erste Mal nennenswerte Wolken mit Untergrenze auf ca. 5′ ft (5000 Fuß = 1500 m), da es sich hierbei jedoch um Quellwolken der Cumulus-Gattung handelte, reichten diese aber in eine Höhe von teilweise bis zu 8’5 ft herauf. Kim und ich bildeten wieder einmal das Dreamteam auf der N-96092 🙂 und falls sich ein Nachfolger von uns wundern sollte, warum die TakeOff-Power dieser Maschine statt wie aus unserer Ausbildung gewohnten 2500 RPM nur 2200-2300 RPM macht, so sei ihm gesagt, daß diese Maschine einen anderen Propeller besitzt, welcher im TakeOff keine höhere Drehzahl generiert. Die Schelte für den Wartungs-Bericht, den wir deswegen abgesetzt hatten, haben wir postum dafür erhalten. 😀

Anyway.. die kleine Cessna schaffte es trotz der hohen Temperaturen und niedriger Drehzahl nach dem Abheben in Cedar Key auf respektable 600 ft/min. Steigleistung, sodaß wir uns entschieden, uns die faszinierenden Wolken am Himmel einmal aus der Nähe anzusehen. So erreichten wir nach geraumer Zeit dann auch endlich mal die Wolkenuntergrenze, hingen so mit knapp 70 Knoten IAS in der Luft und umflogen so im Slalom diese großen weißen Zuckerwatten am Himmel, bis wir schließlich über die hinwegstiegen und ab 8’5 ft endlich wieder hindernissfreie Sicht hatten. Unser Ehrgeiz war noch nicht gestillt und so versuchten wir weiterzusteigen, aufgrund der dünnen Luft betrug die ROC (Rate of Climb = Steigrate in Fuß/min.) hier oben jedoch aber bloß noch gerade mal 200 ft/min., sodaß es eine gefühlte Ewigkeit dauerte, bis wir endlich und zum ersten Mal die magische Grenze von sage und schreibe 10’000 ft erreichten. Wow, war das ein Feeling :)!! Wir ließen die Wolken unter uns, dort oben wurde es schon merklich kälter – zeigte das Quecksilber am Boden noch standhafte 26°C, betrug die Anzeige hier oben nicht mehr mehr als 8°C. Die Aussicht jedoch war großartig, all der atmosphärische Dunst blieb unter uns, es hatte null Verkehr hier oben, keine Wolken mehr, man sah quasi schon die Erdkrümmung :).. es war schlichtweg ein tolles Feeling, dem Boden mal so fern zu sein. Trotzdem immer noch kein Vergleich zum Mount Everest, aber auf den wollen wir ja auch garnicht rauf :).

Diese von mir erwähnte „magische Grenze“ hat in der Luftfahrt nebenbei auch den Namen „Störschwelle“, da ab hier gewöhnlicherweise Störungen beim menschlichen Leistungsvermögen auftreten. Diese werden durch die hier schon stark verminderten Sauerstoffvolumina in der Luft hervorgerufen, wodurch ein untrainierter Mensch logischerweise stärker als von normal gesunden Menschen betroffen sein kann, zu Kurzatmung und Hyperventilation zu neigen – vorausgesetzt, man hält sich lange genug in dieser Höhe oder darüber ohne Sauerstoffgerät auf. Weitere typische Symptome sind Müdigkeit und einsetzende Euphorie, die aber vor allem dann bei noch größerer Höhe auftreten und lebensgefährlich sein können, wenn man sie nicht frühzeitig genug realisiert und so zur Bewusslosigkeit führen können, falls man keinen rechtzeitigen Sinkflug mehr einleiten sollte.

So blieben Kim und mir gerade einmal knappe 25 mins., um diese Aussicht und das Gefühl, schon zu den großen Jungs zu gehören :), zu genießen, da wir ja schließlich auch noch einen sauberen, nicht zu schnellen Sinkflug nach St. Augustine runter einzuberechnen hatten. Ein bisschen müde wurde ich trotzdem schon, also war es gut, wieder auf akzeptablere Lebensbedingungen zurückzukommen. Normal kalkuliert man bei der Cessna 152 mit 500 ft/min. ROD (Rate of Descent = Sinkrate), also hatten wir bei 10′ ft Höhe und einem Flughafen auf praktisch MSL (Mean Sea Level = Meeresniveau) schon mal gute 20 mins. einzuplanen.

Wir hatten einen super Anflug auf die RWY 13 in St. Augustine hinter uns und Kim „Flaremaster“ machte seinem Namen wieder mal alle Ehre und setzte eine butterweiche Landung rein.

Den Nachmittag dann verbrachte eigentlich jeder für sich entweder mit skypen, Karten schreiben, rumschimmeln oder wie Fritz z.B. mit Exam-Fragen lernen. Respekt! 🙂

Genießt die Bilder von unserem Flug über die Wolken und dem entsprechenden Beweis auf dem Höhenmesser..   zu beachten auch noch das Bild der Wasserflasche, die es beim Sinkflug aufgrund des Druckunterschieds ordentlich verformt hatte..

Happy landings

M.

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